Kundgebung in Bielefeld gegen rassistische Polizeigewalt

In Bielefeld sind Hunderte Menschen zusammengekommen, um gegen rassistische Polizeigewalt zu protestieren.

Hunderte Menschen kamen gestern in der Bielefelder Innenstadt zusammen, um gegen rassistische Polizeigewalt zu protestieren und Rassismusopfern zu gedenken. Anlass war der Mord des Afroamerikaners George Floyd in Minneapolis durch weiße Polizisten. Aufgerufen zur Kundgebung hatten das Café Exil und die Antifa AG der Universität Bielefeld.

Mit Schildern und Transparenten protestierten die zahlreichen Teilnehmenden gegenüber des Polizeipräsidiums auf dem Kesselbrink und brachten gemeinsam Wut, Trauer und Solidarität zum Ausdruck. Dabei hielten zahlreiche Menschen Reden, sprachen über Rassismus-Erfahrungen, brachten Gefühle über den Mord an George Floyd zum Ausdruck, performten Gesangsauftritte und riefen zur Organisierung gegen jeden Rassismus auf. Die Redebeiträge wurden auf Französisch, Englisch, Arabisch und Deutsch gehalten.

Aktivist*innen der kurdische Jugendorganisationen (TCS, JCA, YXK, JXK) in Bielefeld beteiligten sich mit Abbildern von Rassismusopfern wie Halim Dener, Barıs Çakan, Oury Jalloh und Amad Ahmad an dem Protest. Im Namen der JXK (Studierende Frauen aus Kurdistan) hielt eine junge kurdische Aktivistin eine bewegende Rede.

Ihre Rede schloss sie mit den folgenden Worten ab: „Gejagt wegen der Identität, erschossen wegen der Herkunft, erstochen wegen kurdischer Musik, erstickt trotz Unschuld: An unterschiedlichen Orten dieser Welt - aber wegen ein und derselben Mentalität! Als kurdische Jugend stehen wir hier heute mit euch. Wir können nachempfinden und sind wütend! Wütend auf die, die töten! Wütend auf die, die Faschismus und Rassismus reproduzieren! Wütend auf die, die zusehen und schweigen! Und wütend auf all diejenigen, die die Täter schützen! Als kurdische Jugend fordern wir, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden! Brecht Euer Schweigen und gebt Rassismus keinen Raum! Berxwedan Jiyan e ‒ Widerstand ist Leben!“