Bielefeld: Protestkundgebung in Gedenken an Barış Çakan

In Bielefeld versammelten sich mehrere Dutzend Aktivist*innen zum Protest in Gedenken an den rassistischen Mord an dem Kurden Barış Çakan in Ankara.

Die antirassistischen Proteste in Gedenken an Barış Çakan reißen nicht ab. Çakan war, nachdem er kurdische Musik auf seinem Balkon gehört hatte, in Ankara erstochen worden. Am Mittwochabend versammelten sich in Bielefeld Aktivist*innen der kurdischen Jugendbewegung TCŞ und JCA, um gegen den rassistischen Mord und das AKP-MHP-Regime in der Türkei zu protestieren. Die Spontankundgebung begann mit einer Schweigeminute. Anschließend wurden mehrere Redebeiträge gehalten. Die Aktivist*innen trugen Bilder von Barış Çakan, Fahnen und Transparente unter anderem mit der Aufschrift „Kein Mord bleibt unbestraft“, „Keine Stimme bleibt leise“ und „Qirqirinê Nehêle Tole Hildine!“ (dt.: Lass kein Massaker zu, räche dich!).

Das AKP-MHP-Regime mit seiner rassistischen, kurdenfeindlichen Politik polarisiert die Gesellschaft in der Türkei immer weiter und heizt das rassistische Klima an. Morde wie der an Çakan sind auch als Folge dieser Diskurse zu betrachten. Die Aktivist*innen thematisierten in diesem Zusammenhang die Angriffe der Türkei auf Rojava, die Repression gegen die HDP und die Angriffe auf das selbstverwaltete Flüchtlingslager Mexmûr im Nordirak. In Gedenken an Bariş Çakan spielten die Protestierenden kurdische Musik auf dem Bahnhofsvorplatz ab. In einem Redebeitrag hieß es: „Der Angriff auf Barış ist ein Angriff auf unsere Existenz, auf unsere Identität, unser Leben, unsere Kultur und auf unsere Sprache. Das ist ein Angriff auf uns alle! Wir alle sind Barış und wir alle stehen in der Pflicht, uns zu erheben! Faschismus betrifft jeden von uns und erfordert unsere gemeinsame Antwort! Die Mentalität, sich an Morde und faschistische Übergriffe zu gewöhnen, muss gebrochen werden! Der Angriff auf Barış ist ein Angriff auf uns alle!“