In Nordkurdistan und der Türkei gehen die Proteste gegen Zwangsverwaltung weiter. Die nach der Einsetzung eines Zwangsverwalters in Colemêrg (tr. Hakkari) begonnenen Mahnwachen finden unter anderem auch in Istanbul statt. Im Stadtteil Beyoğlu folgten viele Menschen am Dienstag dem Aufruf des Frauenrats der DEM-Partei und der Frauenbewegung TJA und versammelten sich mit Transparenten und T-Shirts mit Aufschriften wie „Jin, Jiyan, Azadî“ und „Zwangsverwalter hau ab“ am Şişhane Meydanı.
„Wir waren in Wan erfolgreich und werden es auch hier sein“
Serpil Topal vom Sozialistischen Frauenrat (SKM) erklärte, das Patriarchat versuche, mit dem Zwangsverwaltungsregime den Willen der Frauen zu brechen. „Wir sind hier, um die Solidarität der Frauen von Kurdistan bis Istanbul zu stärken“, betonte sie. „Der Widerstand der Frauen hallt auf den Straßen wider. Keinem patriarchalen Staat ist es je gelungen, die Solidarität unter den Frauen zu zerstören, und sie wird auch nie zerstört werden. Wir stehen an der Seite von Colemêrg.“ Die Mahnwache ging mit Tänzen und Musik weiter.
Protest auf Fähre
Auf einer Fähre in Istanbul brachten Aktivist:innen des Demokratischen Kongresses der Völker (HDK) ein Transparent mit der Aufschrift „Zwangsverwalter hau ab“ an. Das Transparent zog großes Interesse der am Kai in Kadıköy wartenden Reisenden auf sich.