Kongra-Gel ruft zur Teilnahme an Demonstrationen auf

Der kurdische Volkskongress Kongra-Gel ruft zur Teilnahme an den Demonstrationen zum Hungerstreik auf. Zwischen dem 5. und dem 19. Januar finden in mindestens sieben Ländern Aktionen statt.

Der Ko-Vorsitz des kurdischen Volkskongress Kongra-Gel (Kongra Gelê Kurdistan) ruft zu einer starken Beteiligung an den Demonstrationen zum Hungerstreik gegen die Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan auf. Der am 7. November von der im Gefängnis von Amed (Diyarbakir) inhaftierten HDP-Abgeordneten Leyla Güven initiierte Hungerstreik löste eine Welle der Solidarität aus, von der zahlreiche Menschen mitgerissen wurden. Unter dem Motto „Die Forderung der Hungerstreikenden ist auch unsere Forderung“ finden ab heute Demonstrationen in vielen Städten Europas statt, „um gegen den Diktator Erdoğan und die faschistische AKP/MHP-Allianz zu protestieren“. In dem Aufruf des Kongra-Gel heißt es:

„Der von Leyla Güven angeführte Hungerstreik für die Durchbrechung der Isolation des Vorsitzenden Öcalan dauert seit 59 Tagen an. Mit jedem Tag steigt das Risiko für eine lebendbedrohliche Erkrankung. Die PKK- und PAJK-Gefangenen beteiligen sich in den türkischen Gefängnissen an der Aktion, in der südkurdischen Stadt Hewlêr (Erbil), im europäischen Straßburg, in Wales und vielen weiteren Orten der Welt finden ebenfalls Hungerstreiks statt. Der Widerstand wächst.

Der Stimme des Widerstands Gehör verschaffen

Obwohl das Leben von Leyla Güven akut bedroht ist, halten internationale Institutionen, insbesondere das europäische Antifolterkomitee CPT und der Europarat, beharrlich an ihrer schweigenden Haltung fest. Aus diesem Grund liegt es als Volk in unserer Pflicht, der Stimme des Widerstands Gehör zu verschaffen. Gemeinsam mit seinen Freundinnen und Freunden muss das kurdische Volk den Hungerstreikenden so lange beistehen, bis ihr Widerstand Ergebnisse erzielt. Dass sind wir ihnen als Patriot*innen und Demokrat*innen schuldig. Man sollte nicht vergessen, dass das Ergebnis des Hungerstreiks auch von unserer Unterstützung abhängt”.

Der kurdische Dachverband KCDK-E hat am Freitag einen Aktionsplan veröffentlicht. Die Aktionen am 5. Januar finden an folgenden Orten statt:

Deutschland

Düsseldorf: 13.00 Uhr – Gegenüber Hauptbahnhof vor DGB-Gebäude

Frankfurt a.M.: 14.00 Uhr – Berliner Platz

Stuttgart: 14.30 Uhr – Lautenschlager Straße

Mannheim: 14.00 Uhr – Prade Platz

Heilbronn: 13.00 Uhr – Hauptbahnhof

Gießen: 14.00 Uhr – Berliner Platz

Mainz: 14.00 Uhr – Hauptbahnhof

Hamburg: 15.00 Uhr – Hauptbahnhof

Göttingen: 14.00 Uhr – Gänselisel

Hildesheim, 15.00 Uhr – Hauptbahnhof

Oldenburg: 14.00 Uhr – Hauptbahnhof

Berlin: 15.00 Uhr – U-Bahnhof Kurfürstendamm

Kiel: 14.00 Uhr – Hauptbahnhof

Saarbrücken: 15.00 Uhr – Europa Galerie

Nürnberg: 16.00 Uhr – Weißer Turm

Griechenland

Athen: 16.00 Uhr – Türkisches Konsulat am Syntagma Platz

Niederlande

Rotterdam: 14.00 Uhr – Schouwburgplein

Schweiz

Zürich: 14.00 Uhr – Helvetiaplatz

England

Sonntag 6. Januar

Cardiff: 12.00 Uhr – 1 Wellfield Rd

Weitere Demonstrationen sind für den 13. Januar in Wien und den 19. Januar in Dänemark geplant.