KON-MED: Gemeinsam Şengal verteidigen

Der kurdische Dachverband KON-MED ruft zum Jahrestag des Şengal-Genozids zur Beteiligung an Aktionen im ganzen Bundesgebiet auf.

Am 3. August jährt sich der Beginn des IS-Genozids in der südkurdischen Şengal-Region zum achten Mal. Der größte Dachverband der kurdischen Diaspora in Deutschland, KON-MED, ruft zu Aktionen anlässlich dieses Tages auf.

KON-MED fordert die internationale Einstufung des Massenmords von Şengal als Genozid und die Anerkennung der Autonomie von Êzdîxan, der ezidischen Region in Südkurdistan/Irak. Mit Hinweis auf die aktuellen türkischen Angriffe auf Şengal ruft KON-MED in vielen Städten zum Protest auf.

In dem Aufruf weist der Verband insbesondere dem türkischen Staat als größtem Unterstützer des IS eine große Verantwortung bei dem Genozid zu und spricht von einer fortdauernden Bedrohung: „Obwohl seit dem Şengal-Massenmord vom 3. August 2014 nun acht Jahre vergangen sind, setzt der AKP-Faschismus seine antikurdische Politik fort. Diese reicht bis hin zu Luftangriffen auf die Şengal-Region, die bereits so viel Leid hat erfahren müssen. Die Menschen in der Şengal-Region sind von allen Seiten umzingelt. Sie widersetzen sich dieser Blockade jedoch und arbeiten am Wiederaufbau ihres Lebens. Die Träume von Hunderten von Gefallenen, insbesondere von Mam Zekî und Mam Beşîr, werden von den in Şengal lebenden Ezid:innen verwirklicht. Die ezidische Bevölkerung hat ihre eigenen Räte und Selbstverwaltungen gebildet und ist entschlossen, nicht noch einmal in die Fänge der Schreckensherrschaft zu geraten. So hat sie ihre Selbstverteidigung in Form der YBŞ und YJŞ mit dem Ziel aufgebaut, jeden weiteren Genozid zu verhindern und ein freies Leben aufbauen zu können.“

Genozid und Selbstverwaltung anerkennen

KON-MED fordert den deutschen Staat und die Vereinten Nationen, die EU und alle demokratischen Staaten und ihre Parlamente auf, den Massenmord vom 3. August als Genozid einzustufen, gleichzeitig müsse ein Autonomiestatus als Selbstverteidigung von Êzdîxan anerkannt werden: „Denn nur so kann die Gruppe der Ezid:innen, die unter den Kurd:innen den meisten Massenmorden ausgesetzt war, geschützt werden. Mit der Anerkennung des Massakers vom 3. August 2014 als Genozid muss auch die Autonomie von Êzdîxan anerkannt werden. Dies ist eine historische Verantwortung den Ezid:innen gegenüber und die einzige richtige Konsequenz aus dem letzten Genozid.“

Sieg für die Menschheit“

Zur Befreiung von Şengal schreibt KON-MED, es handele sich dabei nicht nur um einen Sieg für das kurdische Volk, sondern für die ganze Menschheit. Dafür müsse jetzt auch überall eingetreten werden: „Auf dieser Grundlage rufen wir zu einer starken Beteiligung an den Aktionen und Veranstaltungen auf, die in vielen Städten Deutschlands unter der Führung von YJK-E und SMJÊ mit dem Slogan ‚Lasst uns den Widerstand für ein freies und autonomes Şengal vergrößern‘ stattfinden werden.“

Achim: Kundgebung | Am Marktplatz | 17.00 Uhr

Berlin: Kundgebung | Brandenburger Tor | 18.00 Uhr (ab 16.00 Uhr Infostand)

Bielefeld: Demonstration | Hauptbahnhof | 17.00 Uhr

Bonn: Kundgebung | Friedensplatz | 18.00 Uhr

Bremen: Kundgebung | Bremische Bürgerschaft | 16.00 Uhr

Celle: Infostand | Poststr./Ecke Stechbahn | 12.00 bis 16.00 Uhr

Darmstadt: Kundgebung | Luisenplatz | 18.00 Uhr

Dortmund: Kundgebung | Kampfstraße | 18.30 Uhr

Essen: Gedenkveranstaltung | Alte Synagoge | 19.30 Uhr

Frankfurt: Gedenken und Kundgebung | Ni Una Menos Platz (Liebfrauenberg) | 18.00 Uhr

Hamburg: Kundgebung | Jungfernstieg | 16.00 Uhr

Hameln: Demonstration | Hauptbahnhof | 14.30 Uhr

Hannover: Kundgebung/Demonstration | Hauptbahnhof/Ernst-August-Platz | 17.00 Uhr

Kiel: Kundgebung | Europa-Platz | 15.00 Uhr

Köln: Gedenken | Domplatte | 18.00 Uhr

Mannheim: Kundgebung | Paradeplatz | 18.00 Uhr

Saarbrücken: Kundgebung | Europa-Galerie | 18.30 Uhr

Stuttgart: Kundgebung | Schlossplatz | 18.00 Uhr

Wesel: Demonstration | Am Berliner Tor | 16.00 Uhr (mit Emmerich, Duisburg, Bocholt, Moers)