KCK verurteilt Drohnenterror gegen Nord- und Ostsyrien

Die KCK verurteilt die Drohnenangriffe der Türkei gegen Rojava und ruft zu mehr Solidarität mit der vom Staatsterror eines NATO-Mitglieds betroffenen Bevölkerung auf.

Staatsterrorismus

Die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) hat die Drohnenangriffe der Türkei gegen die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien scharf verurteilt und sie als Massaker bezeichnet. Dass der „mörderische Imperialstaat“ von Recep Tayyip Erdoğan erneut seine Drohnenflotte einsetzte, um Zivilbevölkerung, Verteidigungskräfte, Wohnhäuser, Autos und medizinisches Personal zu bombardieren, sei der Versuch einer Sabotage des Begehrens nach Demokratie, erklärte der Ko-Vorsitz des Dachverbands der kurdischen Befreiungsbewegung am Samstag in einer Mitteilung: „Wir rufen alle dazu auf, diese Gräueltaten mit aller Schärfe zu verurteilen und Stellung zu beziehen.“

Am Freitag waren türkische Kampfdrohnen in den Luftraum über Nord- und Ostsyrien eingedrungen und hatten acht Mal militärische sowie zivile Ziele bombardiert. Vier Mitglieder der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) wurden bei den Angriffen getötet und zwölf zivile Personen teils schwer verletzt; zuvor waren elf Verwundete bekannt. Eines der getroffenen Fahrzeuge war eine Ambulanz der Rothalbmondorganisation Heyva Sor a Kurd. Die Rettungskräfte waren auf dem Weg zu einem Einsatz nahe Amûdê, als ihr Wagen von einer Drohne getroffen wurde.

Der Zeitpunkt dieser Angriffe falle mit den bevorstehenden Kommunalwahlen in Nord- und Ostsyrien zusammen, betonte die KCK mit Blick auf die für den 11. Juni anberaumte Abstimmung. Die Regierung und Staatschef Erdoğan drohten schon länger damit, die Wahlen in Rojava um jeden Preis verhindern zu wollen. Daher sei offensichtlich, dass der Moment der jüngstes Angriffswelle mit Bedacht ausgewählt wurde.

„Darüber hinaus haben die Attacken einmal mehr die Dimension der Feindseligkeit des in der Türkei herrschenden AKP/MHP-Regimes und des Faschistenführers Erdoğan gegenüber der Gesellschaft Syriens verdeutlicht.“ Ankara wolle offenbar jedes zur Verfügung stehende Mittel anwenden, um die Völker in Syrien daran zu hindern, ihre Wunden zu überwinden, einen Neuanfang zu schaffen und ein demokratisches System aufzubauen. „Denn das AKP/MHP-Regime lebt von Krieg und vom Hass gegen die Kurdinnen und Kurden. Es nutzt sein Konzept des Genozids am kurdischen Volk, um sein Ziel der Ausbreitung und Verschärfung des Konflikts im Nahen Osten voranzutreiben. Alle Angriffe auf Rojava finden im Sinne dieser Mentalität und Politik statt.“

In den kurdischen Städten im Südosten der Türkei hätten Tayyip Erdoğan und sein Bündnis mit der Ernennung von sogenannten Treuhändern anstelle der demokratisch gewählten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in den Rathäusern bereits den Willen der Bevölkerung im Norden usurpiert. „Um im Osten, Westen, Süden und Norden der genizidär motivierten tödlichen Politik entgegenzuwirken, müssen sich die patriotischen Kräfte Kurdistans zusammenschließen, Widerstand leisten und Verrat und Kollaboration anprangern. Gemeinsam müssen sich alle Völker Syriens – insbesondere die in Nord- und Ostsyrien – den völkermörderischen Angriffen des türkischen Staates widersetzen. Auch die unterdrückten Völker der Welt und die demokratischen Kräfte müssen sich stärker mit der Revolution in Rojava solidarisieren. Wir rufen alle auf, aufmerksam zu sein und angesichts der Angriffe verantwortungsbewusst zu handeln“, so die KCK.

Foto: Demonstration gegen Drohnenterror am Samstag in Kobanê (c) ANHA