Die Ko-Vorsitzenden des Exekutivrats der KCK haben den Angehörigen der Erdbebenopfer vom vergangenen Freitag in der Ägäis ihr Mitgefühl ausgesprochen und den Verletzten baldige Genesung gewünscht. In der Erklärung wird zur Solidarität aufgerufen:
„Katastrophen wie Erdbeben erfordern gesellschaftliche Solidarität auf höchstem Niveau. Gerade bei Naturkatastrophen entsteht ein Bewusstsein dafür, unabhängig von der Identität der Betroffenen. Dabei handelt es sich um eine Verpflichtung, die aus dem Modell einer demokratischen Nation hervorgeht. Was jetzt in Izmir stattgefunden hat, kann morgen an einem anderen Ort in der Türkei und Kurdistan geschehen. Die Solidarität, die wir jetzt als Gebot der Nachbarschaftlichkeit zeigen, kommt uns gleichzeitig selbst zugute. In einem Land wie der Türkei, in dem Völker und Glaubensgemeinschaften gegeneinander aufgehetzt werden und eine starke Polarisierung vorangetrieben wird, ist Solidarität wie Medizin für eine Krankheit.“
Durch Solidarität könne der Polarisierung entgegengewirkt und eine Annäherung zwischen den Bevölkerungsgruppen erreicht werden, so die KCK:
„In vorkapitalistischen Zeiten waren die Gesellschaften solidarisch. Der Kapitalismus hat diesen Charakterzug geschwächt und die Individuen vom Staat abhängig gemacht. Niemals in der Geschichte war die Menschheit so stark abhängig von Staaten wie heute.“
Bei Naturkatastrophen zeige sich der Wert einer Kultur der nachbarschaftlichen Hilfe, die im Gegensatz zur materialistischen und individualistischen Kultur des Kapitalismus stehe. Das kurdische Volk sei an allen Orten dazu bereit, den Schmerz ihrer Nachbarn und Geschwister zu teilen und zu lindern, erklären die KCK-Vorsitzenden.