KCK: Sieg von Kobanê ist ein Sieg aller Völker

Der Ko-Vorsitz des KCK-Exekutivrats hat zum Welt-Kobanê-Tag eine Grußbotschaft veröffentlicht. Darin heißt es: „Die Unterstützung und Solidarität vom 1. November 2014 war der Anfang vom Ende des IS.“

Anlässlich des Welt-Kobanê-Tages am heutigen 1. November hat der Ko-Vorsitz der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) eine Grußbotschaft veröffentlicht. Darin weist die KCK darauf hin, dass sich die Angriffe auf Rojava nach dem Vierergipfel in Istanbul intensiviert haben und erklärt hierzu: „Der Faschismus der AKP-MHP-Regierung bringt mit diesen Angriffen einerseits seine Feindschaft gegenüber den Völkern Syriens offen zum Ausdruck und zielt andererseits darauf ab, durch Befeuerung des Chauvinismus in der Türkei die Regionalwahlen am 21. März 2019 zu gewinnen.“

Die Erklärung des KCK-Exekutivrats lautet:

„Heute vor vier Jahren haben Demokrat*innen, Sozialist*innen, Intellektuelle, Schriftsteller*innen und Künstler*innen den 1. November zum Welt-Kobanê-Tag erklärt. Am 1. November strömten Millionen Menschen unterschiedlichster Herkunft auf die Straßen und Plätze und unterstützten die Widerstandskämpfer*innen von Kobanê, die aufopferungsvoll gegen den IS aushielten. Die Unterstützung und Solidarität vom 1. November 2014 stellt den Anfang vom Ende des IS dar. Die Widerstandkämpfer*innen von Kobanê legten mit der moralischen Kraft einen grenzenlosen Widerstand an den Tag und brachten dem IS eine Niederlage vor Kobanê bei. So scheiterten die Bestrebungen der AKP-Regierung, die Revolution von Rojava zu ersticken. Durch die Unterstützung der Völker konnten große Offensiven begonnen werden und auch die Kräfte, die hinter dem IS und Al-Nusra stehen, wurden zurückgeworfen. Wir grüßen diejenigen voller Respekt, die den 1. November zum Welt-Kobanê-Tag ausriefen und sich an diesem Tag erhoben. Wir gedenken voller Dankbarkeit und Respekt derjenigen, die mit dieser Moral dem IS und seinen Unterstützern eine Niederlage beibrachten und dafür Gefallene und Verletzte zu beklagen hatten.

Der Sieg von Kobanê ist ein Sieg der Völker der Welt

Der siegreiche Widerstand im Geiste des Welt-Kobanê-Tages ist nicht allein der Erfolg des Widerstandes von Kobanê oder der Kurd*innen. Der Sieg in Kobanê über den IS und seine Unterstützer ist ein Sieg der Völker der Welt. Kobanê ist eine gemeinsame Weltstadt geworden. Sie trägt auch den Völkern der Welt die Verantwortung zum Aufbau eines freien und demokratischen Lebens und dessen Verteidigung auf. Jeder Angriff auf Kobanê, das mit großer Unterstützung und Solidarität befreit wurde, ist ein Angriff auf die Völker der Welt und die Kräfte der Demokratie.

Die Zunahme der Angriffe nach dem Vierergipfel ist auffällig

Die AKP-MHP-Regierung bedroht mit der Steigerung ihrer Feindschaft gegen Kobanê und die Revolution von Rojava sowie mit der Intensivierung ihrer grenzüberschreitenden Angriffe den Frieden und die Stabilität in Nordsyrien und im ganzen Land. In einer Zeit, in der die Demokratischen Kräfte Syriens Hunderte Gefallene im Krieg gegen den IS in Deir ez-Zor zu verzeichnen haben, hat die AKP-MHP-Regierung mit ihren Angriffen ein weiteres mal deutlich gezeigt, dass sie an der Seite des IS steht. Dass diese Angriffe nach dem Unterstützungstreffen für den AKP-MHP-Faschismus stattfinden zeigt, dass Deutschland, Frankreich und Russland Komplizen dieser kurdenfeindlichen Angriffe sind.

Es ist klar, dass sich die Stimmen der Völker der Welt und der demokratischen Kräfte gegen diesen Angriff auf das, durch den Kampf und die Solidarität der Menschen überall auf der Welt befreite Kobanê, erheben werden. Jede Person, die sich gegen den IS stellt, muss sich gegen diesen Angriff erheben. Dazu zu schweigen bedeutet nichts weniger, als Kobanê - das dem IS die Niederlage gebracht hat - und die Völker Nordsyriens alleine zu lassen. Es bedeutet, die Augen vor der seit Jahren durch den AKP-MHP-Faschismus offen stattfindenden IS-Unterstützung zu verschließen. In diesem Sinne ist es eine moralische Gewissenspflicht eines jeden der von sich sagt, gegen den IS zu sein, sich gegen diese Angriffe zu stellen.

Die Angriffe verfolgen zwei Ziele

Der Faschismus der AKP-MHP-Regierung bringt mit diesen Angriffen seine Feindschaft gegenüber den Völkern Syriens offen zum Ausdruck und zielt andererseits darauf ab, durch Befeuerung des Chauvinismus in der Türkei die Regionalwahlen am 21. März 2019 zu gewinnen. Denn mit einem Erfolg bei den Regionalwahlen soll die faschistische Diktatur die vollständige Kontrolle übernehmen. Deswegen wird, wie bei allen Faschisten, der Chauvinismus angeheizt und die vollständige Vernichtung der freiheitlichen und demokratischen Kräfte in den Mittelpunkt gestellt. Aus diesem Grund werden diese Angriffe bis zu den Regionalwahlen immer wieder unter dem Argument untermalt, man führe eine Operation gegen diejenigen, die Stabilität, Frieden und Demokratie in Nordsyrien bedrohen und gegen Terroristen, welche die Türkei angreifen. Auf diese Weise wird die chauvinistische Propaganda noch stärker ausgeweitet.

Dieses Spiel, mit dem die AKP-MHP-Regierung ihre beiden Ziele erreichen will, muss sowohl mit der Haltung der Kurd*innen, der Völker der Türkei und der Welt gestört werden. Die schmutzigen Angriffe der psychologischen Kriegsführung und die schmutzigen Wahlkampfmanöver dieser faschistischen Regierung müssen bloßgestellt und durch Kampf gestoppt werden. Alle Staaten oder politischen Kräfte, die keine Haltung gegenüber diesen Angriffen beziehen, müssen als Unterstützer der faschistischen AKP-MHP-Regierung angeprangert werden.

Aufruf an die demokratischen Kräfte

Die Völker in der Türkei und die Demokratiekräfte sollten wahrnehmen, dass diese Angriffe und Propaganda vor den Wahlen zu einem Wahlkampfmanöver der AKP-Regierung geworden sind und Haltung gegen die faschistische AKP-MHP-Regierung beziehen. Diese grenzüberschreitenden Angriffe bringen den Völkern der Türkei keinerlei Nutzen, im Gegenteil, sie verstärken die Wut insbesondere der Kurd*innen aber auch der anderen Völker der Region und halten die Türkei im Sumpf des Krieges und der Instabilität des Mittleren Ostens fest. In diesem Sinne sollten sich alle demokratischen Kräfte und oppositionellen politischen Parteien gegen diese Angriffe stellen und verhindern, dass die Türkei zu einer faschistischen Zukunft verurteilt wird.“