Am 6. Februar jährte sich das katastrophale Erdbeben in der Türkei und Syrien mit Zehntausenden, möglicherweise über hunderttausend Toten. Die hohe Zahl der Toten liegt unter anderem an dem durch das korrupte Regime in Ankara geförderten Baupfusch, der Verzögerung von Hilfe und der Blockade nichtstaatlicher Hilfe und Solidarität.
Nichts anderes als Krieg, Massaker und unterlassene Hilfeleistung
Der kurdische Europadachverband KCDK-E wirft der türkischen Regierung vor, bei der Erdbebenkatastrophe bewusst versagt zu haben: „Die faschistische AKP/MHP-Regierung, die in Kurdistan nur Krieg und Massaker anrichtet, hat nichts anderes getan, als dem Desaster zuzusehen. Sie versucht, den Schmerz mit falschen Versprechungen und Rhetorik zu überwinden, und hat bisher keine einzige der aufgerissenen Wunden geheilt.“
Hohe Totenzahlen liegen an Monopolisierungsversuchen der Hilfe durch die AKP
Da im vergangenen Jahr Wahlen bevorstanden, versuchte die AKP/MHP-Regierung alles, um die Hilfe zu monopolisieren. Das beschreibt der KCDK-E wie folgt: „Bereits am ersten Tag des Erdbebens waren die Maßnahmen und Interventionen unzureichend, und diese Vorgehensweise kostete Zehntausenden Menschen das Leben. Die Regierung ließ nur humanitäre Hilfe durch die Katastrophenschutzbehörde AFAD zu. So wollte die AKP/MHP-Regierung verhindern, dass echte Hilfe die Erdbebenopfer erreicht, und ihren Kumpanen den Vorzug geben. Selbst bei einer so großen Katastrophe hat sie von Anfang an geplant, sich zu bereichern. So sehr, dass sie es sogar der Ärztekammer erschwerte, medizinische Ausrüstung in die Region zu schicken.“
„Das Erdbeben ist zu einer Dauerkatastrophe für Kurdistan geworden“
Der KCDK-E ordnet das Vorgehen nach dem Erdbeben in die allgemeine türkische Kriegspolitik ein: „Das Land Kurdistan, dessen Ressourcen durch den seit Jahren geführten Krieg weitgehend zusammengebrochen sind, ist durch die Erdbebenkatastrophe in einen weiteren tiefen materiellen und moralischen Abgrund gestürzt. Der faschistische türkische Staat, der für das Massaker an unserem Volk und seine materiellen und moralischen Leiden verantwortlich ist, hat angesichts dieser Katastrophe nicht die notwendigen Maßnahmen und Hilfen ergriffen. Die gleiche Haltung hat er bei den früheren Erdbeben in Wan (tr: Van), Çewlîg (Bingöl) und Rojhilat (Ostkurdistan) eingenommen.“
Stattdessen gehe es dem türkischen Staat einfach nur darum, AKP- und MHP-Unterstützer zu bereichern: „Die AKP/MHP-Regierung führt die Menschen in der Türkei und in Kurdistan weiterhin in die Katastrophe, sowohl durch die Wohnungspolitik als auch durch die Profitquellen, die sie ihren Gefolgsleuten bietet. Obwohl ein Jahr nach dem Erdbeben vergangen ist, bei dem Zehntausende Menschen ihr Leben verloren und Hunderttausende obdachlos und arbeitslos wurden, beharrt der Staat auf Profit und Krieg.“
Der KCDK-E sprach abschließend sein Beileid für die Opfer des Bebens aus.