Kämpfe verschärfen sich: Aserbaidschan bombardiert Armenien
Aserbaidschan gibt an, Raketenabschusseinrichtungen in Armenien beschossen zu haben. Dies stellt eine neue Qualität der Angriffe dar, die das Risiko einer weiteren Eskalation birgt.
Aserbaidschan gibt an, Raketenabschusseinrichtungen in Armenien beschossen zu haben. Dies stellt eine neue Qualität der Angriffe dar, die das Risiko einer weiteren Eskalation birgt.
Die am Samstag zwischen Aserbaidschan und Armenien in Kraft getretene Waffenruhe dauerte keine fünf Minuten. Auch nach der Waffenstillstandsvereinbarung fanden jeden Tag Angriffe statt. Die von der Türkei gestützten aserbaidschanischen Truppen eskalieren die Situation weiter und haben zum ersten Mal armenisches Territorium außerhalb von Arzach (Bergkarabach) angegriffen. Nach Angaben der aserbaidschanischen Regierung sind auf „armenischem Territorium stationierte Raketenabschussvorrichtungen“ bombardiert worden. Das armenische Verteidigungsministerium hat den Angriff bestätigt, aber aserbaidschanische Beschuldigungen von Attacken auf aserbaidschanische zivile Siedlungen dementiert. Das Verteidigungsministerium behielt sich jedoch das Recht vor, sämtliche militärischen Einrichtungen und militärischen Bewegungen in Aserbaidschan angreifen zu dürfen. Der Angriff auf Armenien wurde vom Verteidigungsministerium als ein Versuch bewertet, „das Kampffeld zu erweitern“.
Nach offiziellen Angaben gibt es in dem Konflikt um Arzach bisher 600 Tote. Die reale Bilanz dürfte allerdings weitaus dramatischer ausfallen. Die Kriegsparteien behaupten, Tausende der jeweils anderen Partei getötet zu haben. Aserbaidschan verheimlicht militärische Verluste vollständig und gibt nur Zahlen ziviler Opfer an.
Der armenische Ministerpräsident Nikol Paschinyan erklärte am Mittwoch, die Situation sei „sehr ernst“, und rief zur armenischen Einheit auf. Währenddessen verbreitete der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew neue Siegesmeldungen via Twitter.
Hinter der aserbaidschanischen Aggression steht vor allem das türkische AKP/MHP-Regime. Die Türkei hat dschihadistische Söldnertruppen aus Syrien an die Front gegen Armenien geschickt und ist mit Soldaten und Offizieren in der Region präsent. Immer wieder gibt es Meldungen von Luftangriffen türkischer Bomber auf armenische Stellungen. Auch türkische Killerdrohnen werden in dem Krieg eingesetzt. Die Türkei versucht so, ihren Zugriff auf die Öl- und Gasvorkommen in Aserbaidschan auszuweiten, das turanistisch-rassistische Projekt des Panturkismus voranzutreiben und sich im Inland durch aggressiven Expansionismus zu stabilisieren.