JXK/YXK rufen zu antifaschistischen Jugenddemos auf -UPDATE

Die Studierendenverbände YXK/JXK rufen zur Teilnahme an antifaschistischen Jugenddemonstrationen am Samstag in Stuttgart und Hannover auf.

Der Verband der Studierenden aus Kurdistan (YXK) und der Verband der Studierenden Frauen aus Kurdistan (JXK) rufen zur Teilnahme an antifaschistischen Jugenddemonstrationen am 13. Juni in Hannover und Stuttgart auf: „Als kurdische und internationalistische Studierende sind wir der Überzeugung, dass es an uns ist, gemeinsam mit allen Teilen der Jugend eine Widerstandsfront aufzubauen.“

In der Erklärung heißt es weiter:

„Es ist offensichtlich, dass das faschistische AKP/MHP-Regime im Rahmen der Krise des hegemonialen Weltsystems vor unseren Augen eine neue Stufe erreicht, welche auf die totale Vernichtung jeglicher demokratischen und widerständigen Elemente abzielt. Nachdem das türkische Militär unter der Zustimmung der Weltmächte in das selbstverwaltete Rojava einmarschiert ist, um die Hoffnung auf einen demokratischen Mittleren Osten von der Landkarte zu tilgen, wussten diese faschistischen Kräfte, dass der Widerstand der Völker der Region und aller antifaschistischen und demokratischen Kräfte weltweit es ihnen nicht erlaubt, derartige Angriffskriege durchzuführen. Daher wird jetzt versucht, einen schrittweise, langsameren Angriff durchzuführen, um ihr menschenverachtendes Ziel zu erreichen. In diesem Rahmen sind die Angriffe auf Mexmûr, Zînê Wertê und Rojava zu verstehen, die grausame Gefängnispolitik, die Einsetzung von Zwangsverwaltern, die Gefangennahme von kurdischen Politiker*innen und die Ermordung von Heval Kasim Engin zu sehen.

Dieser breitangelegte, faschistische Angriff ist ein Ausdruck der weltweiten Faschisierung, mit welcher der Staat-Macht-Komplex die Gesellschaften überzieht. Auch die immer weiter zunehmende Ermordung von Afroamerikaner*innen in den USA, Migrant*innen und Geflüchteten in Europa oder Indigenen in Südamerika und Frauen überall auf der Welt sind von dieser Ideologie geprägt, welche eine homogene, tote und gehorsame Bevölkerung schaffen will, und dafür jegliche Unterschiedlichkeit, Kommunalität und abweichende Identität mit dem Tod bekämpft.

Mobivideo von JCA und TCŞ

Şehîd Kasim Engin ist das Symbol unseres Widerstandes für Freiheit und gegen Faschismus

Als kurdische Studierende, Jugendliche und Frauen sind wir seit Generationen mit dieser Realität des Völkermords vertraut. Doch gleichzeitig hat unser Volk unter der Vorreiterrolle von Freund*innen wie Heval Kasim Engin eine Widerstandstradition geschaffen, welche stark genug ist, mit Geduld, Beharrlichkeit und Entschlossenheit dem Faschismus einen endgültigen Schlag zu verpassen:

Als Jugendlicher hat sich Heval Kasim 1989 den Reihen der PKK angeschlossen, wurde an der Mahsum-Korkmaz-Akademie von Rêber APO ausgebildet und war schließlich Guerillakommandant, Verantwortlicher der Presse der Volksverteidigungskräfte HPG und Mitglied des Zentralkomitees der PKK. Für alle Jugendlichen, die in der europäischen Diaspora aufgewachsen sind, ist er damit das Symbol einer freien Identität: Anstatt die Vertreibung des eigenen Volkes und den Versuch der Auslöschung der gesellschaftlichen Identität zu akzeptieren und in Deutschland „integriert“ und angepasst zu leben, hat er erst die Ketten im eigenen Kopf zerschlagen, um die Ketten seines Volkes und aller kolonialisierten Völker zu zerschlagen.

Wenn wir heute überhaupt eine Hoffnung auf ein freies, kommunales Leben haben, die Errungenschaften der Revolution verteidigen, und uns auf den Weg machen können, eine Demokratische Moderne aufzubauen, so ist dies das Erbe von Heval Kasim Engin. In diesem Sinne müssen wir also in erster Linie die Besatzung in unseren Köpfen und unseren Herzen bekämpfen.

Als kurdische und internationalistische Studierende werden wir geschlossen mit allen Jugendlichen den Geist, die Haltung und die Praxis Heval Kasims in uns aufbauen und am 13. Juni auf die Straßen gehen.“