Jugenddemonstration gegen Besatzung und Isolation

Im französischen Straßburg ist auf Aufruf der kurdischen Jugendbewegung gegen die Angriffe der Türkei in Südkurdistan demonstriert worden. Zentrales Thema war auch die Isolation von Abdullah Öcalan.

Im französischen Straßburg ist heute auf Aufruf der kurdischen Jugendbewegung gegen die türkische Militäraggression in Südkurdistan demonstriert worden. An der von „Kämpferische junge Frauen“ (Jinên Ciwan ên Têkoşer), „Revolutionäre Jugendbewegung” (Tevgera Ciwanên Şoreşger) und der „Bewegung der jungen kämpferischen Frauen” (TekoJIN) organisierten Demonstration nahmen hunderte Menschen aus Frankreich, der Schweiz und Deutschland teil.

Der Marsch stand unter dem Motto „Gemeinsam zum Aufstand” und startete am Straßburger Bahnhof. Auf Transparenten und Schildern wurden die Hintergründe des Protests thematisiert: „Türkischen Expansionismus stoppen”, „Gegen die Besatzung des türkischen Staates” und an die südkurdische Regierungspartei PDK gerichtet: „Kollaboration mit Ankara beenden”.

Sonniges Wetter bei der Demo in Straßburg. Viele Teilnehmende wurden von ihren Eltern unterstützt

Am 23. April begann der breitangelegte Angriff auf die Guerilla und Zivilbevölkerung in den Regionen Zap, Metîna und Avaşîn. Dutzende Dörfer wurden bereits für neue Militärstraßen und Stützpunkte entvölkert, mehr als 1.500 Menschen vertrieben. Die Guerillaorganisationen HPG und YJA-Star halten mit verschiedenen Offensiven gegen die Besatzung. Die kurdische Jugendbewegung setzt sich auf gesellschaftlicher Ebene für ein kollektives Entgegenwirken gegen die türkische Expansionspolitik ein.

Begleitet wurde die Demonstration mit Parolen zur Unterstützung des Guerillawiderstands und Bengalos in den Farben der kurdischen Bewegung. Ein weiteres zentrales Anliegen der Demonstration stellte die Isolation von Abdullah Öcalan dar. Der Vordenker der kurdischen Befreiungsbewegung wird seit knapp zwei Jahren wieder vollständig von seinem Rechtsbeistand abgeschottet. Ihm wird ein Haftregime auferlegt, das auf körperliche und physische Vernichtung abzielt. Das letzte Mandantengespräch auf Imrali hat am 7. August 2019 stattgefunden – erstmals nach acht Jahren Kontaktsperre. Den letzten Angehörigenbesuch erhielt Öcalan am 3. März 2020. Danach wurde ihm nur zwei Mal telefonischer Kontakt mit seinen Verwandten gewährt.

Die Demonstration dauerte etwa zwei Stunden, im Anschluss fand eine Kundgebung im Etoile-Park statt. Es gab viel Musik, eine politische Debatte, Tänze sowie ein Konzert von einer Band des kurdischen Vereins in Paris.