Istanbul: Politiker malen kurdische Verkehrshinweise

Aus Protest gegen die Übermalung kurdischer Verkehrshinweise in kurdischen Städten in der Türkei haben die DEM-Abgeordneten Cengiz Çiçek und Celal Fırat kurdische Verkehrshinweise in Istanbul auf die Straße gemalt.

Antikurdischer Rassismus in der Türkei

Seit einigen Tagen geht der türkische Staat gegen Verkehrshinweise auf Kurdisch in Städten wie Wan (tr. Van), Amed (Diyarbakir) und zuletzt in Êlih (Batman) und Kerboran (Dargeçit) vor. Die Hinweise wurden unter dem Schutz bewaffneter Polizisten übermalt. In Istanbul haben die DEM-Abgeordneten Cengiz Çiçek und Celal Fırat die Initiative ergriffen und dieselben Hinweise in kurdischer Sprache auf der Cengiz Topal Straße angebracht. Dort prangt nun „Pêşî Peya“ (Fußgänger zuerst) und „Hêdî“ (Langsam) auf der Straße.


Zu der Aktion erklärte Cengiz Çiçek, der zugleich Ko-Sprecher des Demokratischen Kongresses der Völker (HDK) ist: „Wir protestieren hier in Istanbul dagegen, dass die kurdische Sprache von den Behörden nicht toleriert wird. Die Kurdenfeindschaft des Systems hat ein solches Ausmaß erreicht, dass sie zu einem Hass geworden ist, der sogar die Sicherheit von Fußgängern missachtet. Deshalb protestieren wir gegen diesen Rassismus auf den Straßen Istanbuls. Dieses rassistische, kurdenfeindliche System erzeugt auch eine Feindschaft gegenüber dem Leben, den Lebewesen, den Tieren, der Natur und dem Grün. Deshalb werden Rassismus und Faschismus verlieren“

Celal Fırat erklärte: „Von früh bis spät wird behauptet, wir seien Brüder und Schwestern. Wenn wir Geschwister sind, dann darf diese Schrift nicht entfernt werden. Die gesamte Gesellschaft muss sich gegen das Löschen der kurdischen Aufschriften stellen.“