Internationalistisches Netzwerk Serhildan in Genf vorgestellt

Vor vielen interessierten Besucher:innen ist am Mittwochabend das internationalistische Netzwerk Serhildan in Genf vorgestellt worden. Die Gruppe betrachtet Internationalismus als Notwendigkeit und arbeitet mit der kurdischen Freiheitsbewegung zusammen.

Das internationalistische Netzwerk Serhildan (kurdisch für „Aufstand“) koordiniert seit zwei Jahren die Solidarität mit der kurdischen Befreiungsbewegung in Belgien und Frankreich. Jetzt sind auch die französischsprachigen Regionen der Schweiz in das Netzwerk aufgenommen worden. Am Mittwochabend stellten sich die Aktivist:innen bei einem Empfang in der Universität in Genf vor.


Nach der Begrüßung folgte ein Input über die Geschichte des Widerstands in Kurdistan und die Vorstellung des Netzwerks. Dabei wurde auch zu einer Veranstaltung im Rahmen des Global Öcalan Books Day am 8. Dezember und zu einer zentralen Demonstration am 13. Dezember in Genf aufgerufen. Der Empfang endete mit kurdischer Musik.

Warum eine neue Solidaritätsgruppe mit Kurdistan?

Zum Hintergrund des Netzwerks Serhildan erklären die Schweizer Internationalist:innen: „Der revolutionäre Kampf der kurdischen Bewegung ist eine Inspiration und Hoffnung für die Kämpfe des 21. Jahrhunderts. Mit ihrem radikaldemokratischen Ansatz für die Befreiung der Frauen und für die Ökologie bietet die revolutionäre kurdische Bewegung tief greifende und konkrete Wege zur Emanzipation im 21. Jahrhundert. Nachdem sie viele Gebiete - bis zur Größe der Schweiz - von staatlicher Kontrolle befreit hat, bietet die Bewegung eine der wichtigsten revolutionären Umsetzungen in der heutigen Zeit.

Internationalismus ist eine Notwendigkeit: Der Sieg der kurdischen Genossinnen und Genossen ist untrennbar mit unserem eigenen Sieg verbunden. In unserer globalisierten Welt, in der sich der Markt und die kapitalistische Ideologie immer weiter ausbreiten, ist es notwendig, dass wir unsere Kämpfe vereinen, um dieses System zu besiegen, das unterdrückt und tötet, wo immer wir uns auf der Welt befinden. Eröffnen wir also viele Fronten im Kampf gegen den Kapitalismus. Lasst uns Verbindungen zwischen diesen Fronten knüpfen! Es lebe die internationalistische Solidarität der Völker! Um stark zu kämpfen, müssen wir organisiert sein!

Teilen, um besser zu herrschen? Schließen wir uns zusammen, um dieser Strategie der Mächtigen den Boden zu entziehen. Unsere Gruppe soll ein Ort der Zusammenkunft und Organisation für alle Genossinnen und Genossen sein, die auf die eine oder andere Weise mit dem Kampf des kurdischen Volkes in Berührung gekommen sind und die an seiner Seite kämpfen wollen. Angesichts der Kriege niedriger Intensität wollen wir eine stabile Organisation, die vom Kleinen zum Großen reicht.

Der Kampf gegen den Kapitalismus ist ein langwieriger Kampf. Allzu oft wird die internationale Solidarität nur bei Schockaktionen, Massakern, Invasionen usw. mobilisiert. Doch der Krieg lässt sich nicht auf diese spektakulären Momente reduzieren. Die Strategie unserer Feinde hat sich zu einem Krieg niedriger Intensität entwickelt: gezielte Tötungen, Angriffe auf zivile Strukturen, die der Bevölkerung das Leben zur Hölle machen, etc. Wir müssen unseren Kampf an diese neue Situation anpassen und langfristige Organisationen schaffen, eine solide Basis aufbauen und Tag für Tag an Einfluss gewinnen. Auf dieser Strategie bauen wir unsere Aktionen auf.“