Internationalist:innen fordern Freiheit für Abdullah Öcalan

Seit dem 25. Juni 2012 besteht die Dauermahnwache im Straßburger Europaviertel für die Freiheit von Abdullah Öcalan bereits. Zum zehnjährigen Jubiläum wird seit Montag eine internationalistische Aktionswoche durchgeführt.

Seit nunmehr einem Jahrzehnt besteht inzwischen die Dauermahnwache für die Freiheit von Abdullah Öcalan im Straßburger Europaviertel. Erstmals am 25. Juni 2012 initiiert, haben sich bis heute zehntausende Menschen an der Aktion beteiligt. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Mahnwache, die von wechselnden Gruppen aus ganz Europa für jeweils sieben Tage übernommen wird, hatte das Organisationskomitee „Freiheit für Abdullah Öcalan“ eine internationalistische Aktionswoche ins Leben gerufen.

Seit Montag wird nun im Rahmen der 523. Woche der Aktion ein gut gefülltes Veranstaltungsprogramm umgesetzt. Vermittelt wird viel Informatives und Wissenswertes rund um die Themen Demokratischer Konföderalismus, Jineolojî und zur Revolution in Kurdistan. „Wir wollen der Öffentlichkeit mitteilen, dass Öcalan der Garant für Frieden, Freiheit und Demokratie im Nahen Osten ist. Jeder Tag seiner mehr als zwanzigjährigen Gefangenschaft ist für uns ein Tag zu viel“, hatte das Organisationskomitee mitgeteilt.

UCL-Mitglieder bei Mahnwache in Straßburg

Abdullah Öcalan wird seit 23 Jahren auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali festgehalten. Der kurdische Vordenker wurde 1999 im Rahmen eines internationalen Komplotts in Kenia entführt und in die Türkei verschleppt. Seitdem verbrachte er die meiste Zeit seiner Gefangenschaft in totaler Isolation. „Das ist Folter“, sagt Matthias Camille. Der Aktivist aus Paris ist bei der Union Communiste Libertaire (UCL) organisiert und gehört zu den Beteiligten der internationalistischen Aktionswoche in Straßburg. Er fordert, dass Öcalan in physische Freiheit gelangt und an den Verhandlungstisch für eine demokratische Lösung der kurdischen Frage zurückkehrt. „Auch Nelson Mandela war 27 Jahre auf Robben Island interniert, bevor er im Zentrum der südafrikanischen Politik stand. Wir müssen internationalen Druck aufbauen, damit Abdullah Öcalan freikommt“, so Camille.


Solidarisch mit kurdischem Kampf gegen Kolonialismus

Die Internationalistin Naomi Guihard äußerte zu den Hintergründen ihrer Teilnahme an der Mahnwache, dass sie sich solidarisch zeigen wolle mit Allen, die sich für die Freiheit von Abdullah Öcalan einsetzten. „Solidarität ist eigentlich immer wichtig. Für Völker, die einen Befreiungskampf gegen den Kolonialismus führen, ist sie ganz besonders bedeutsam.“

Die internationalistische Aktionswoche in Straßburg dauert noch bis zum Sonntag an. Die Adresse des Ortes der Mahnwache lautet: Conseil de l'Europe, 1 avenue de l'Europe, 67000 Strasbourg.