Initiative „Solidarität statt Hass”: Aufruf zur Anteilnahme

Die Initiative „Solidarität statt Hass” hat eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der sie zu einer Kundgebung zum Gedenken an den Anschlag vom Breitscheidplatz in Berlin aufruft.

Am 19. Dezember jährt sich der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz im vergangenen Jahr. Unter dem Motto „Solidarität statt Hass” haben es Aktivist*innen direkt nach dem Anschlag geschafft, eine starke Botschaft der Anteilnahme und Solidarität auszusenden. Auch dieses Jahr wollen die Aktivist*innen den Angehörigen und Betroffenen gedenken und solidarisch beistehen.

Im Aufruf der Initiative heißt es: „Ihre Trauer und ihre Bedürfnisse sind dabei zentral für uns, ihnen gilt unsere Solidarität.

Wir verurteilen jede Form des religiösen Fundamentalismus, jeden Angriff auf die körperliche und seelische Unversehrtheit derer, die auf einem Weihnachtsmarkt, beim Einkaufen, am Bahnhof, in Moscheen, in Kirchen, in einem Club, auf dem Schulweg oder sonst wo Opfer solcher Anschläge werden. Sie werden an Orten des Alltags verübt, an öffentlichen Plätzen und Räumen, an denen wir uns austauschen, Spaß haben, arbeiten oder nur zufällig vorbeikommen. Es kann alle Menschen überall treffen.“

„Der Anschlag letztes Jahr, ausgeführt von Anis Amri, tötete 12 und verletzte zahlreiche Menschen. Viele Menschen gedachten den Toten und Verletzten und stellten sich mit selbstgebastelten Herzen gegen die rechte Instrumentalisierung des Anschlags. Die Initiative ‚Solidarität statt Hass‘ steht deshalb auch dieses Jahr solidarisch an der Seite der Betroffenen.", so heißt es weiter.

Auch ein Jahr danach sind zahlreiche Details des Anschlags ungeklärt. Hierzu nimmt die Initiative ebenfalls Bezug darauf und schreibt: „Weiterhin ist unklar, ob und inwieweit der Täter Kontakte zu terroristischen Organisationen hatte, genauso wie die genaue Rolle verschiedener Landeskriminalämter im Vorfeld des Anschlags Fragen aufwirft. Das Verschwinden von Akten zu dem Fall deutet darauf hin, dass – ähnlich wie bei der Mordserie des NSU – staatliche Strukturen oft genug Teil des Problems sind.

Aus diesem Grund verurteilen wir auch die Politik, die Angst instrumentalisiert und die zur Aushöhlung der persönlichen Freiheitsrechte und Gesetzesverschärfung führt. Die uns vorgaukelt, Sicherheit sei so zu gewährleisten. Eine Politik die sich nicht um Ursachen schert. Die lieber unsere Freiheiten beschneidet und uns gegen unsere Freund_innen von überall auf der Welt hetzt – auch wenn sie vor genau dem selben Terror fliehen müssen.

Nein! Diese Sicherheit gibt es nicht. Solange es Kapitalismus, Kriege, Armut und Unterdrückung gibt, werden Menschen Wege suchen und finden, zu spalten, Angst zu schüren und Menschen zu verletzen."

Martin Pfaff, Pressesprecher der Initiative, erklärt: „Wir trauern mit den Betroffenen und Angehörigen. Ihnen gilt unsere Solidarität, so wie allen anderen Betroffenen von Anschlägen weltweit. Mehr Rassismus und mehr Überwachung sind keine Antwort auf terroristische Bedrohungen. Diese Antwort finden wir nur gemeinsam und gleichberechtigt."

Am 19.12.2017 findet ab 17:00 Uhr eine Kundgebung in Solidarität mit den Betroffenen des Anschlags am Breitscheidplatz statt, in unmittelbarer Nähe des Anschlagsortes, vor dem Zoopalast, Hardenbergstraße 29a.

Auf der Kundgebung sprechen Menschen, die den Anschlag überlebt haben. Außerdem gibt es internationale Beiträge, zum Beispiel aus Barcelona und Afghanistan.

Kontaktadresse ist: [email protected]

#SolidaritätStattHass