Inhaftierte MFS-Kämpfer nach Êlih verlegt

Über 100 Menschen sind aus Nordsyrien in die Türkei verschleppt worden. Die meisten von ihnen haben nicht nur Widerstand gegen die türkische Invasion geleistet, sondern auch gegen den IS gekämpft.

Die aus Nordsyrien in die Türkei verschleppten MFS-Kämpfer Jamil Gerges und Emad Al-Saud sind aus der Strafvollzugsanstalt Hilvan nach Êlih (tr. Batman) verlegt worden. Als Grund wurde die Überbelegung in Hilvan angegeben.

Die beiden Kämpfer des Militärrats der Suryoye (MFS) waren bei der Invasion im Herbst 2019 von der dschihadistischen Söldnertruppe „Syrische Nationale Armee“ (SNA) aus Serêkaniyê (Ras al-Ain) in die Türkei verschleppt und im vergangenen Juni in Riha (Urfa) zu lebenslänglichen Freiheitsstrafen verurteilt worden.

Nach vorliegenden Informationen sind noch weitere, nicht namentlich bekannte Gefangene, die von der SNA in Nordsyrien festgenommen und in der Türkei inhaftiert wurden, in andere Haftanstalten verlegt worden. Die Anklagen stützen sich in der Regel auf die türkische Antiterrorgesetzgebung und Artikel 302, der das Zerstören der Einheit und Integrität des Staates regelt.

Insgesamt sollen mindestens 103 Personen völkerrechtswidrig in Nordsyrien festgenommen und in die Türkei verschleppt worden sein. Ihnen wird vorgeworfen, ihre Dörfer und Städte gegen die türkische Invasion vereidigt zu haben. Nach Angaben der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) sind achtzig von ihnen Mitglieder des multiethnischen Militärverbands, der nach wie vor mit der US-geführten Koalition im Nordosten des Landes gegen den IS kämpft.