IHD: Aysel Koç wurde systematisch in ihren Rechten verletzt

Die IHD-Gefängniskommission hat auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass die im Gefängnis verstorbene politische Gefangene Aysel Koç systematischen und ständigen Rechtsverletzungen ausgesetzt war.

Die Gefängniskommission des Menschenrechtsvereins IHD in Ankara hat eine Pressekonferenz zum Tod der politischen Gefangenen Aysel Koç abgehalten. Koç war Mitglied der Maostisch-Kommunistischen Partei (MKP) und hat sich angeblich Anfang März im Frauengefängnis von Sincan das Leben genommen.

Der IHD-Ankara stellte nun Ergebnisse zum aktuellen Kenntnisstand zum Tod von Aysel Koç vor. Rechtsanwalt Ömer Faruk Yazmacı berichtete, dass Koç schwer krank war und ihrem Vater am Telefon erklärt habe: „Sie werden mich von hier nicht lebendig rauslassen.“ Der Anwalt erklärte, Koç sei bei einem epileptischen Anfall fast an ihrer Zunge erstickt und konnte nur durch das Eingreifen einer Mitgefangenen gerettet werden. Anschließend wurde sie immer wieder isoliert, so auch die sieben Tage vor ihrem Tod.

Aysel Koç war am 15. November 2012 bei einem türkischen Angriff auf die Guerilla der MKP/HKO in Dersim-Pilûr festgenommen worden. Bei dem Angriff handelte es sich um ein Kriegsverbrechen. Die türkische Armee hatte in eine Höhle, in der eine Versammlung der MKP/HKO stattfand, Giftgas geworfen und einen Großteil der Anwesenden, 24 Personen, massakriert. Koç wurde lebend gefangen genommen und befand sich seither in Haft.