Hunderte ezidische Familien fliehen aus Lagern

Nachdem Imame zur Jagd auf Ezid:innen als „Ungläubige“ aufgerufen haben, sind Hunderte Familien aus Angst vor Angriffen aus Flüchtlingslagern der Kurdistan-Region im Nordirak nach Şengal geflohen.

Hetze gegen Ezid:innen im Irak

Hunderte ezidische Familien sind aus Angst vor Angriffen aus Flüchtlingslagern der Kurdistan-Region des Irak (KRI) nach Şengal geflohen. Die panische Flucht aus den Lagern wurde durch Hetze gegen die ezidische Gemeinschaft beim Freitagsgebet in Moscheen und in digitalen Medien ausgelöst. Bei den Betroffenen handelt es sich um Ezid:innen, die nach dem Angriff des IS am 3. August 2014 aus Şengal flüchteten und seit zehn Jahren in Lagern in Duhok und Zaxo lebten. Viele haben ihren gesamten Besitz zurückgelassen.


Auf der Straße nach Şengal stauten sich Hunderte Fahrzeuge. Die eintreffenden Familie wurden von der Autonomieverwaltung und den Sicherheitskräften Asayîşa Êzîdxanê empfangen. Die Autonomieverwaltung von Şengal forderte den Irak zu Schutzmaßnahmen auf und erklärte, die ezidische Gemeinschaft sei in großer Gefahr. Imame im Irak und insbesondere in der Region Kurdistan hätten mit unwahren Behauptungen zu Hass und Angriffen auf Ezid:innen angestachelt. Auch der Grenzübergang Pêşxabur müsse für die Flüchtenden geöffnet werden. Berichten zufolge haben viele Ezid:innen nach ihrer Flucht aus den Lagern versucht, über die Grenze in die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien zu gelangen und sind von PDK-Kräften aufgehalten worden.