Hochschule Bremen verbietet akademische Veranstaltung

Das Rektorat der Hochschule Bremen (HSB) hat eine akademische Veranstaltung zum Thema „Quo vadis, Türkei?“ verbieten lassen.

Die Podiumsdiskussion zu der Frage nach den Auswirkungen der aktuellen politischen Lage der Türkei auf Deutschland und insbesondere auf das akademische Leben war vom Rektorat der Universität Bremen mit Verweis auf einen „allgemeinpolitischen Charakter“ verboten worden. Die Veranstaltung war von Gewerkschaften, Studierenden aus Kurdistan (YXK) und dem AStA der Uni Bremen und der Hochschule Bremen organisiert worden. „Gerade das hochkarätig mit Akademiker*innen und gewählten kurdischen Politiker*innen besetzte Podium spricht allerdings deutlich für einen akademischen Charakter der Veranstaltung. Das Rektorat scheint hier im vorrauseilenden Gehorsam für das Erdoğan-Regime zu agieren“, sagten Studierende der HSB gegenüber ANF. Geladen waren Gäste wie Leyla Imret (HDP-Bürgermeisterin von Cizre (Türkei) im deutschen Exil lebend), Prof. Dr. Norman Paech (Jurist und emeritierter deutscher Professor für Politikwissenschaft und für Öffentliches Recht an der Universität Hamburg) und Çetin Gürer (Wissenschaftler an der Uni Bremen, im deutschen Exil lebend).

Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der HSB erklärte zum Verbot: „Für uns kommt dieses Verbot nicht überraschend, da es im Dezember 2016 bereits schon einmal zu einem spontanen Verbot der Hochschule einer Veranstaltung mit ähnlicher Thematik kam, in deren Zusammenhang auch damit gedroht wurde, die Veranstaltung durch die Polizei räumen zu lassen und einzelne Studierende aufgrund ihres Engagements vor Kommiliton_innen und Lehrenden aus Lehrveranstaltungen geholt, vorgeführt und stigmatisiert wurden.“

Die Veranstaltung konnte verlegt werden und findet heute Abend, den 8. Februar im Tivoli Saal des DGB-Hauses (Bahnhofsplatz 22, 28195 Bremen) statt.