HDP-Zentrale in Ankara mit Steinen attackiert

Die HPD-Zentrale in Ankara ist von Unbekannten mit Steinen attackiert worden. Die Partei sieht Zusammenhänge mit dem Mafiakrieg innerhalb des türkischen Staates.

Die HDP-Parteizentrale in Ankara ist in der Nacht zu Freitag von Unbekannten attackiert worden. Wie Bilder aus einer Überwachungskamera zeigen, warfen drei Männer um kurz nach Mitternacht Steine gegen die Fassade des Gebäudes und zerstörten dabei mehrere Scheiben. Die für den Objektschutz eingesetzten Polizisten blieben untätig, die Täter konnten unbehelligt flüchten. Zu Festnahmen kam es bislang nicht.

Es sei kein Zufall, dass die Attacke auf die Parteizentrale trotz Ausgangssperre und Zuckerfest parallel zum Mafiakrieg innerhalb des türkischen Staates erfolgte, heißt es in einer Stellungnahme der HDP. Als Verantwortliche des Angriffs auf das Gebäude der drittgrößten Partei der Türkei sieht die HDP die türkische Regierung und ihr politisches Umfeld, die sich „von Chaos und Aufruhr nähren“ und die Partei „bei jeder Gelegenheit an den Pranger stellen“.

Es handele sich bei dem Angriff um ein „Ablenkungsmanöver“ inszeniert von Innenminister Süleyman Soylu, dessen „Verbindungen zur Mafia und dunklen Machenschaften“ derzeit enthüllt würden. Gemeint sind die Videobotschaften des türkischen Ultranationalisten und Mafiabosses Sedat Peker über kriminelle Verstrickungen des Staates. Soylu wolle die HDP zur Zielscheibe machen, um die Aufmerksamkeit von sich abzuwenden, so die HDP.