Wie die rechtspolitische Sprecherin der HDP-Fraktion, Ayşe Acar Başaran, mitteilt, befindet sich Leyla Güven nach über zwei Monaten Hungerstreik im Gefängnis von Amed (Diyarbakir) in akuter Lebensgefahr.

„Der Gesundheitszustand der HDP-Abgeordneten Leyla Güven, die am 8. November in einen unbefristeten Hungerstreik getreten ist, ist inzwischen lebensbedrohlich“, heißt es in einer aktuellen Erklärung der rechtspolitischen HDP-Sprecherin: „Der Hungerstreik von Leyla Güven dauert seit 64 Tagen an. Seit einer Woche kann sie aus gesundheitlichen Gründen keinen Anwaltsbesuch mehr empfangen, obwohl sich der für Mandantengespräche vorgesehene Raum im Gefängnis in der Nähe ihrer Zelle befindet.“

Die kurdische Politikerin Leyla Güven kann nach vorliegenden Informationen auch keine Flüssigkeit mehr zu sich nehmen. Sie hat ungefähr 15 Kilogramm abgenommen und ist nicht mehr in der Lage, sich selbst zu versorgen und ohne Unterstützung zu laufen. Weiterhin leidet die 55-Jährige unter Artikulationsstörungen, Geräuschempfindlichkeit, visueller Übersensibilität und Bewusstseinsstörungen. Nach Angaben der HDP-Politikerin Başaran sind sowohl die Leitung der Justizvollzugsanstalt als auch die Regierung über den Gesundheitszustand von Leyla Güven informiert.

Die Situation der weiteren hungerstreikenden Gefangenen

Ayşe Acar Başaran teilt weiterhin mit, dass der am 27. November in mehreren türkischen Gefängnissen begonnene Hungerstreik gegen die Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan sich weiter ausbreitet. Laut aktuellen Informationen sind 226 Gefangene im unbefristeten Hungerstreik. In den verschiedenen Haftanstalten ist es zu diversen Übergriffen auf die Hungerstreikenden gekommen. Unter anderem werden die Gefangenen mit Bunkerhaft und Disziplinarmaßnahmen für ihre Aktion bestraft.