Hannover: Prozessbeginn gegen türkischen Nationalisten

Im September 2015 wurde in Hannover ein kurdischer junger Mann am Rande einer Demonstration gegen die PKK mit einem Messer lebensgefährlich verletzt. Erst drei Jahre später beginnt heute der Prozess gegen den vermeintlichen Täter.

Im September 2015 versammelten sich in der Innenstadt von Hannover etwa 600 Personen, um unter dem Slogan „Solidarität mit der Türkei“ gegen die kurdische Freiheitsbewegung zu demonstrieren. Das Zeigen des Symbols der nationalistischen „Grauen Wölfe“ verdeutlichte, wer die Demonstration bestimmte. Am Rande der Demonstration kam es so auch immer wieder zu Auseinandersetzungen mit antifaschistischen, demokratischen Gegendemonstranten.

Am frühen Nachmittag entwickelte sich eine direkte Konfrontation, als ein Demonstrant einen damals 26-jährigen Kurden angriff und mit einem Messer am Hals so schwer verletzte, dass er zu einer Notoperation in ein Krankenhaus transportiert werden musste.

Erst drei Jahre nach der Tat beginnt heute vor dem Landgericht Hannover der Prozess gegen den Täter, der nach seiner Vernehmung von der Polizei entlassen wurde und sich weiter auf freien Fuß befindet.