Hamburg: Veranstaltung zu 40 Jahren PKK

Unter dem Motto „40 Jahre organisierter Widerstand – von der Gründung der PKK 1978 zur Demokratischen Autonomie" fand gestern in Hamburg das monatliche TATORT Kurdistan Café im Centro Sociale statt.

Das Augenmerk der Veranstaltung „40 Jahre organisierter Widerstand – von der Gründung der PKK 1978 zur Demokratischen Autonomie" lag auf Schilderungen von Aktivist*innen zu ihrem Kontakt und Verhältnis zur kurdischen Bewegung, wie dem Aufwachsen in einer kurdischen Familie hier in Deutschland, der Politisierung oder internationalistischen Erfahrungen mit der Arbeiterpartei Kurdistan PKK und der Repression hier in der Bundesrepublik.

Bleibende Eindrücke waren die Entschlossenheit der Basis „mit Kinderwagen in der ersten Reihe" oder das Verständnis, solidarisch und ohne lähmende Angst der Repression hier zu begegnen. Spannende Erzählungen waren die Perspektive des Heranwachsens in einer kurdischen Familie im Widerstand oder die ersten Kontakte von Linken in Deutschland mit der Freiheitsbewegung und ihren eindrucksvollen Persönlichkeiten, wie zum Beispiel Hüseyin Çelebi oder Sakine Cansız.

Den Abschluss bildeten Fragen, die sich hauptsächlich um Frauenbefreiung und die Praxis des Demokratischen Konföderalismus drehten und deren Beantwortung teils aus dem Publikum selbst zu einer angeregten Atmosphäre führte.

Der Abend zeigte die Vielfalt und kreative Kraft, die mit den Ideen Abdullah Öcalans in die Region und bis nach Europa gebracht wurden, und auch das Potential, durch zum Beispiel die Frauenbefreiungsideologie wirkliche gesellschaftliche Änderungen umzusetzen.

Nach Ende der Veranstaltung blieben die meisten Besucher*innen noch einige Zeit zu weiteren angeregten Gesprächen, Informations- und Kontaktaustausch. Ein breiter Infotisch bot hier Material zu vielen Themen, von der 200. Ausgabe des Kurdistan Reports, der zweibändigen Neuauflage von Öcalans Gefängnisschriften „Gilgameschs Erben" über die Biografie von Sakine Cansız hin zu Reiseberichten aus Rojava, Romanen aus den Bergen oder farbigen Tüchern und Fahnen.

Für das Engagement der TATORT-Kurdistan-Aktiven war es ein motivierender Abend. Das monatliche Café am 12. Dezember wird wohl zur Kampagne der internationalen Kommune in Rojava sein: „Make Rojava Green Again" – Vorfreude auf den Frühling für den Winter in Deutschland.