Hamburg: Unterstützung für Hungerstreik in der Türkei

In Hamburg hat eine Kundgebung zur Unterstützung des Hungerstreiks politischer Gefangener in türkischen Haftanstalten stattgefunden. Die Linkspolitikerin Cansu Özdemir rief zur Solidarität mit den Gefangenen auf.

Im Hamburger Stadtbezirk Altona hat eine Kundgebung zur Unterstützung des Hungerstreiks in türkischen Haftanstalten stattgefunden. Seit dem 27. November sind politische Gefangene aus PKK- und PAJK-Verfahren im Widerstand für die Aufhebung der Isolation Abdullah Öcalans und gegen die systematischen Rechtsverletzungen in den Gefängnissen.

Eine Vertreterin des Hamburger Frauenrates Rojbîn begrüßte die Teilnehmenden und erklärte sich solidarisch mit den Zielen der hungerstreikenden Gefangenen. Auch rief sie dazu auf, die Kampagne „100 Gründe, um den Diktator zu verurteilen“ der kurdischen Frauenbewegung zu unterstützen. Ein Vertreter der kurdischen Jugend erklärte: „Die Ideen von Abdullah Öcalan zeigen, eine Alternative ist möglich und muss verteidigt werden. Der deutsche Staat verhindert bewusst eine Demokratisierung des Mittleren Ostens.“ Eine weitere Rednerin wies auf die andauernden Angriffe der türkischen Armee auf Ain Issa und die Verbrechen der Türkei in Rojava hin.  

Cansu Özdemir: Den Gefangenen unsere Stimme geben

Cansu Özdemir, Ko-Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft, sprach den gerade stattgefundenen Besuch des deutschen Außenministers Heiko Maas (SPD) in der Türkei und die Untätigkeit der deutschen Politik gegenüber den Menschenrechtsverbrechen der Erdogan-Regierung an. „Öcalan ist ein weltweit anerkannter Philosoph, dessen Ideen in Rojava umgesetzt werden. Sein Projekt ‚Demokratischer Konföderalismus’ wird in Rojava gelebt, die Umsetzung ist den Hegemonialmächten offensichtlich ein Dorn im Auge“, so die Politikerin. Özdemir rief die Öffentlichkeit dazu auf, sich für den Hungerstreik der politischen Gefangenen einzusetzen: „Wir müssen den Gefangenen unsere Stimme geben, bevor es zu Todesfällen kommt.“