Haftbefehl gegen zwei SGDF-Aktivisten in Ankara
Die am Freitag in Ankara festgenommenen Aktivisten der Föderation Sozialistischer Jugendvereine, Yücel Yavuz und Devrim Taylan Eryılmaz, sind wegen Terrorvorwürfen verhaftet worden.
Die am Freitag in Ankara festgenommenen Aktivisten der Föderation Sozialistischer Jugendvereine, Yücel Yavuz und Devrim Taylan Eryılmaz, sind wegen Terrorvorwürfen verhaftet worden.
In Ankara sind zwei Aktivisten der Föderation Sozialistischer Jugendvereine (SGDF) verhaftet worden. Yücel Yavuz und Devrim Taylan Eryılmaz wird Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Um welche Organisation es sich dabei handeln soll, ist nicht bekannt. Offenbar weiß das Gericht es selbst nicht. Die beiden Aktivisten befanden sich seit Freitag in Polizeigewahrsam, nachdem sie zuvor bei Razzien festgenommen worden waren. Erst am heutigen Montag erfolgte die Überstellung an die diensthabende Kammer am Amtsgericht Ankara. Die Hintergründe des Ermittlungsverfahrens gegen Yavuz und Eryılmaz sind weiterhin völlig unklar.
Die SGDF ist die Jugendorganisation der Sozialistischen Partei der Unterdrückten (ESP), einer Komponente der Demokratischen Partei der Völker (HDP). Von der Hexenjagd, die die türkische Justiz seit Monaten wieder gegen führende Mitglieder der demokratisch-kurdischen Opposition veranstaltet, sind neben der HDP auch die ESP und SGDF betroffen. Insbesondere in Ankara richtet sich der Druck vor allem gegen junge Menschen, die unter dem Dach der ESP politisch aktiv sind.
Am 20. Juli 2015 wurde auf die SGDF ein Bombenattentat verübt. Bei dem IS-Anschlag in Pirsûs (Suruç) in der nordkurdischen Provinz Riha (Urfa) kamen 33 hauptsächlich junge Menschen ums Leben. Die Aktivist*innen hatten sich im Kulturzentrum Amara versammelt und wollten vor ihrer Abreise nach Kobanê eine Pressekonferenz abhalten. Die geplante Fahrt nach Kobanê sollte ein Akt der Solidarität sein. Die Jugendlichen wollten Kinderspielzeug und humanitäre Hilfsgüter in die vom IS zerstörte Stadt bringen. 104 weitere Menschen wurden bei dem Anschlag verletzt.