Der Besuch von Vertreter:innen der YPJ und der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES) in Italien stößt auf großes Interesse. Die Delegation, darunter Abdulkarim Omar als Vertreter der Autonomiebehörde in Europa und die YPJ-Sprecherin Ruksen Mihemed, haben in dieser Woche italienische Politiker:innen in Rom getroffen und auf Veranstaltungen in verschiedenen Städten über die Revolution von Rojava und die aktuelle Situation in Nordostsyrien berichtet.

Die erste Veranstaltung fand am Mittwoch in Rom statt und wurde von der Solidaritätsbewegung Rete Kurdistan, dem Kurdistan-Informationsbüro und Dinamo Press unter der Devise „Defend Rojava“ organisiert. Abdulkarim Omar schilderte die Entstehungsgeschichte des Ende vergangenen Jahres in der nordostsyrischen Autonomieregion verabschiedeten Gesellschaftsvertrags. Dabei seien alle Bevölkerungsgruppen einbezogen worden, der Vertrag sei ein weltweit unvergleichbares Experiment der gleichberechtigten Partizipation. Ruksen Mihemed sprach über den dritten Weltkrieg und betonte die Solidarität der Völker gegen nationalstaatliche Machtbündnisse. Die Unterstützung der Rojava-Revolution in Italien sei für die YPJ seit dem Kampf um Kobanê eine ununterbrochene Kraftquelle. Die YPJ-Sprecherin ging in ihrem Beitrag auch auf die Isolation von Abdullah Öcalan in türkischer Haft ein und bezeichnete den PKK-Begründer als „Architekt der Frauenrevolution“.

Veranstaltung in Turin

Am nächsten Tag war die Delegation in Turin zu einer Veranstaltung von Fridays for Future und ARCI Torino zu Gast. Am 8. März nahm Ruksen Mihemed an einer Veranstaltung zum Weltfrauentag im Casa delle donne (Haus der Frauen) teil und sprach über Selbstverteidigung.

Veranstaltung zum 8. März in Mailand

Zuletzt war die Delegation in der Gemeinde Berceto bei Parma eingeladen. Auf einer Podiumsdiskussion im Jugendtheater der Gemeindeverwaltung wurde über die Parole „Jin Jiyan Azadî“ und den Hintergrund dieser Philosophie gesprochen. Ruksen Mihemed schilderte die Umsetzung dieses Gedankens in Rojava und sagte, dass Frauen inzwischen überall präsent sind und den gesellschaftlichen Wandel anführen. In ihrem Beitrag ging die YPJ-Sprecherin auch auf die Bedrohung der Revolution von Rojava ein.

Berceto: Frauenrevolution in Rojava

Nach der Podiumsdiskussion wurde das Theaterstück „Io Vado Madre“ (Mutter, ich gehe) von der Gruppe Compagnia Teatrale aufgeführt. Das Stück unter der Regie von Alberto Bedeschi handelt von Frauen, die sich der Rojava-Revolution anschließen. Die Musik ist von Isabella Del Fagio.