Auch in Gießen hat sich ein offenes Bündnis gegen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Türkei organisiert. Seit seiner Gründung hat das Gießener Bündnis für Frieden in Afrin schon mehrere Protestaktionen in Solidarität mit den Menschen in Afrin durchgeführt. Im Aufruftext heißt es dazu:

„Wir, die unterzeichnenden Gruppen, haben ein offenes Bündnis für Frieden in Afrin gegründet. Wir möchten mit vielen Menschen in Gießen aus unterschiedlichen politischen, gesellschaftlichen und religiösen Gruppierungen ein Zeichen setzen gegen den völkerrechtswidrigen Einmarsch der türkischen Armee in Afrin und für einen gerechten Frieden. Gerne nehmen wir in unser Bündnis weitere Gruppen und Einzelpersonen auf.

Warum Afrin?

Der Kanton Afrin ist Teil der Demokratischen Föderation Nordsyrien, in derdie dort lebenden Menschen sich mit ihren unterschiedlichen Identitäten in einem demokratischen System organisieren. Auch Frauen sind in der Föderation autonom organisiert und übernehmen eine Vorreiterinnenrolle im Aufbau dieses Zusammenlebens. Afrin war lange Zeit ein relativ sicheres Gebiet und hat Hunderttausende Flüchtlinge aus Aleppo und anderen Gebieten aufgenommen.

Warum Deutschland?

In Afrin setzt die Türkei Waffen aus deutschen Waffenschmieden ein, deutsche Leopard-Panzer und Tausende deutscher G3-Gewehre sind im Besitz und im Einsatz der türkischen Armee. Die Türkei erhält als NATO-Partner aber nicht nur materielle Unterstützung, sondern auch ideelle und geheimdienstliche. Damit ist Deutschland kein unbeteiligtes Drittland! Deutschland ignoriert weitestgehend die Entwicklung des türkischen Regimes hin zu einer faschistoiden Diktatur. Ein entschiedenes diplomatisches Vorgehen gegen den Einmarsch in Afrin würde zeigen, dass dem Reden über Menschenwürde, demokratische Entwicklung und Frieden auch Taten folgen.

Warum Wir?

In einem Krieg ist es immer sicherer, Soldat oder Soldatin zu sein. 90% aller Opfer gehören zur Zivilbevölkerung. Unabhängig von unseren verschiedenen Standpunkten ist
es uns wichtig, gegen diesen Krieg Position zu beziehen und die Regierenden zum Handeln zu bewegen.

Unsere Solidarität gilt den Menschen in Afrin.

Deshalb fordern wir die Bundesregierung dazu auf, sich klar gegen die Angriffe der Türkei zu positionieren und Druck auf die AKP-Regierung auszuüben!

Diese muss ihre völkerrechtswidrigen Angriffe sofort einstellen!

Wir fordern ein Ende der Kriegstreiberei im Mittleren Osten! Wir fordern besonders die deutsche Regierung dazu auf, jegliche Waffenexporte an die Türkei zu unterlassen, auch über Drittstaaten! Wir fordern eine politische Lösung für Syrien unter Einbezug der Vertreterinnen und Vertreter der Demokratischen Föderation Nordsyrien!

Wir fordern die Aufhebung des Verbotes, Symbole von kurdischen Parteien und Organisationen, sowie des Porträts von Abdullah Öcalan, zu zeigen.

Geplante Aktionen:

- Freitag, 23.03.18: Podiumsdiskussion mit Hülya Gabriel und Prof. Dr. Gerhard Traber zur aktuellen Lage in Afrin, 19.00 Uhr, Alevitische Gemeinde Gießen (Reichenberger Straße 5-7); anbei ein Flyer für die Veranstaltung

- Montag, 26.03.18: Treffen des Bündniskomitees in der Alevitischen Gemeinde

- Dienstag, 27.03.18: Kundgebung für Friede in Afrin im Gießener Seltersweg, Beginn: 17.00 Uhr

Die Unterzeichner:

-Alevitische Gemeinde
-Antifaschistische Revolutionäre Aktion Gießen (ARAG)
-Bethnahrin Frauenunion (BFU/HNB)
-Bündnis 90 / DIE GRÜNEN Gießen
-Cermik Verein
-Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Gießen (NAV-DEM)
-Deutsche Kommunistische Partei (DKP) Gießen
-DGB Kreisverband Gießen
-Die Linke Gießen
-European Syriac Union (ESU)
-Ezidische Gemeinde Hessen e.V.
-Gießener Friedensnetzwerk
-Internationale Marxistische Tendenz - Uni Gießen
-Internationalistisches Bündnis Gießen
-Jugendverband REBELL Gießen
-Kurdische Gemeinde Gießen e.V.
-Linkes Bündnis/Gießener Linke
-Linksjugend ['solid] Gießen
-Sozialistisch-Demokratischer Studierendenverband (SDS) Gießen
-sowie zahlreiche Einzelpersonen"