HDP-Abgeordneter nach Polizeiangriff im Krankenhaus

Der bei einem Polizeiangriff in Gever schwer am Bein verletzte HDP-Abgeordnete Habip Eksik wurde in Ankara operiert.

Der bei der geplanten Demonstration in Gever (tr. Yüksekova) anlässlich des Jahrestags des Beginns des internationalen Komplotts vom 9. Oktober 1998 gegen Abdullah Öcalan durch Polizeigewalt verletzte HDP-Abgeordnete Habip Eksik ist operiert worden. Der Eingriff musste laut Angaben des Krankenhauses in Ankara aufgrund eines doppelten Beinbruchs erfolgen. Diesen hatte der kurdische Politiker am Sonntag aufgrund gezielter Schläge mit Schlagstöcken erlitten. Außerdem wurde er durch Schläge ins Gesicht verletzt


Neben Eksik wurden am Rande der nicht genehmigten Demonstration in Gever auch sein Fraktionskollege Sait Dede sowie weitere Teilnehmende von der Polizei angegriffen und misshandelt, darunter lokale Spitzenpolitiker wie Lokman Özdemir und Şoreş Diri. Den 37-jährigen Eksik traf es allerdings am härtesten. Der türkische Gouverneur für die Provinz rechtfertigte die Polizeigewalt und behauptete, die Abgeordneten hätten sich selbst „zu Boden geworfen“ um den Eindruck zu erwecken, geschlagen worden zu sein.

Bei dem Polizeiangriff auf die Proteste in Gever waren am Vortag auch rund zwanzig Aktivist:innen festgenommen worden. Sie befinden sich mittlerweile wieder auf freien Fuß. In der gesamten Türkei wurden am 9. Oktober mindestens 154 Personen festgenommen.

Komplott gegen Öcalan

Der 9. Oktober markiert den Jahrestag der erzwungenen Ausreise des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalans im Jahr 1998 und damit den Beginn des internationalen Komplotts, das am 15. Februar 1999 zur Verschleppung des PKK-Vordenkers in die Türkei führte. Seitdem wird Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali in politischer Geiselhaft gehalten, die meiste Zeit davon unter Bedingungen der Totalisolation.