Gedenkveranstaltung für Seyit Evran in Brüssel

In Brüssel haben Mitarbeiter:innen der freien kurdischen Medien ihres verstorbenen Kollegen Seyit Evran gedacht. Der kurdische Journalist und Revolutionär hat mit seiner jahrzehntelangen Arbeit ein unschätzbares Erbe hinterlassen.

In Brüssel hat eine Gedenkveranstaltung für den in Rojava an einem Herzinfarkt verstorbenen ANF-Korrespondenten Seyit Evran stattgefunden. Zu dem Gedenken am Freitag hatten Kolleginnen und Kollegen von den freien kurdischen Medien eingeladen. Der Veranstaltungsraum war mit Bildern von Abdullah Öcalan und Fahnen der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) geschmückt. Zum Auftakt wurde die kurdische Hymne Ey Raqip abgespielt und ein Videozusammenschnitt mit Aufnahmen aus dem kämpferischen Leben von Seyit Evran gezeigt.


Der Journalist Hüseyin Dağ berichtete in einer Rede von den Jugendjahren seines langjährigen Freundes und Kollegen und schilderte seine Anfangszeit in der kurdischen Befreiungsbewegung. Ein weiterer Redner war Remzi Kartal, Ko-Vorsitzender von Kongra-Gel. Kartal sagte, dass Seyit Evrans Kampfleben die Geschichte der freien kurdischen Medien maßgeblich geprägt habe: „Er begann in den 1990er Jahren und kämpfte bis zuletzt. Mit seiner Kamera war er in allen vier Teilen Kurdistans unterwegs, mit seinem Stift brachte er die Wahrheit zur Sprache. Er selbst sagte einmal, dass manchmal nur sein Stift zählte und in anderen Zeiten nur seine Waffe. Seyit Evran ist sehr früh von uns gegangen. Um dem Kampf seines Volkes zu entsprechen, hat er sein ganzes Leben damit verbracht, Unbekanntes aufzudecken und von der Geschichte Kurdistans und der PKK, von Abdullah Öcalan und der Guerilla zu berichten. Es liegt an uns, seinen Kampfgeist lebendig zu halten.“

Weitere Journalist:innen erzählten von ihren Erinnerungen an Seyit Evran. Aysel Avesta sagte: „Mit den 33 Jahren seines revolutionären Kampfes, seiner journalistischen Arbeit und seinen umfangreichen Recherchen hat er uns ein großes Erbe hinterlassen. Es sollte auch nicht unerwähnt bleiben, wie er über die Frauenbefreiung gedacht hat und wie wertschätzend er mit Frauen umgegangen ist. Sein Herz war voller Liebe für Kurdistan, mit allen unterschiedlichen Aspekten. Diese Liebe hat er mit sich getragen und überall einen Teil davon zurückgelassen.“