Gedenken verboten: Festnahmen in Wan und Izmir

Der Polizeiterror in der Türkei und Nordkurdistan reißt nicht ab. In Izmir wurden acht Personen wegen ihrer Teilnahme an einer Trauerzeremonie festgenommen. In Wan griff die Polizei eine Gedenkveranstaltung für die Opfer eines IS-Anschlags an.

Der Terror der regierenden AKP gegen die andersdenkende Bevölkerung nimmt kein Ende. Fast überall im Land gehen türkische Sicherheitskräfte gegen Oppositionelle vor. Während auf der einen Seite die Hexenjagd auf die HDP und DBP im Rahmen der frisch eingeleiteten Repressionswelle noch immer anhält, geht die Polizei auch weiterhin mit exzessiver Gewalt gegen zivilgesellschaftliche Aktivist*innen vor.

In der Provinz Wan (Van) lösten Sicherheitskräfte eine Gedenkveranstaltung der Konföderation der im öffentlichen Dienst beschäftigten Arbeiter*innen (KESK) für die Opfer des Anschlags vom 10. Oktober 2015 auf. 16 Gewerkschafter*innen und Mitglieder der HDP, darunter auch der Provinzverbands-Kovorsitzende der HDP in Wan wurden festgenommen.

Bei dem Bombenanschlag auf eine Friedenskundgebung vor drei Jahren in der türkischen Hauptstadt Ankara waren 103 Menschen ums Leben gekommen, mehrere Hundert wurden verletzt.

Festnahmen in Izmir wegen Teilnahme an Trauerzeremonie

In Izmir an der türkischen Ägäisküste führte die Polizei Razzien bei Personen durch, denen „Terrorpropaganda“ vorgeworfen wird. Acht Personen, die vergangenen Sonntag an einer Trauerzeremonie für Teslim Demir teilgenommen hatten, wurden festgenommen. Der 66-jährige Kurde Teslim Demir verstarb am 28. September nach schwerer Krebserkrankung in Deutschland. Er war Gründungsmitglied der Kommunistischen Arbeiterpartei der Türkei (TKIP).

Bei den in Gewahrsam genommenen Personen handelt es sich um Birol K., Kardelen Y., Hasan B., Atakan A., Fatma A., Ekin G. und Uğur A. Sie werden in der Antiterrorabteilung der Bezirkspolizeidirektion Izmir festgehalten.