Gedenken an Raperîn Amed in Dortmund

Auf einer Veranstaltung in Dortmund ist der gefallenen kurdischen Revolutionärin Raperîn Amed (Delal Azizoğlu) gedacht worden. Die langjährige Pionierin der kurdischen Frauenbewegung hat auch in Europa unvergessliche Spuren hinterlassen.

In Dortmund hat eine Veranstaltung im Gedenken an Raperîn Amed stattgefunden. Die langjährige Pionierin der kurdischen Frauenbefreiungsbewegung, die mit bürgerlichem Namen Delal Azizoğlu hieß, ist am 17. Juni 2022 bei einem Luftangriff des türkischen Staates in den Medya-Verteidigungsgebieten gefallen. Ihr Tod war Anfang März bekannt gegeben worden.

Die Gedenkveranstaltung am Samstag begann mit einer Schweigeminute für Raperîn Amed und alle revolutionären Gefallenen. Danach sprachen Cahide Goyî von der Institution der Gefallenenfamilien, Münevver Azizoğlu und Kenan Azizoğlu im Namen der Angehörigen und Medya Botan von der Kurdischen Frauenbewegung in Europa (TJK-E). Der Ko-Vorsitzende von Kongra Gel, Remzi Kartal, nahm über eine telefonische Übertragung an der Veranstaltung teil.

In den Reden wurde von dem jahrzehntelangen Kampf von Raperîn Amed, ihrer grundsätzlichen und bescheidenen Haltung und ihrer Liebe zu ihrem Volk und ihrem Land erzählt. Es folgte ein Filmbeitrag über ihre Kämpfe in Kurdistan und Europa.

 

Raperîn Amed wurde 1969 als Delal Azizoğlu in Farqîn (tr. Silvan) in der Provinz Amed (Diyarbakir) in einer dem kurdischen Befreiungskampf verbundenen Familie geboren. 1977 zog sie mit ihren Eltern nach Ankara, Ende 1992 schloss sie sich in Kurdistan der PKK an. Erste praktische Erfahrungen im Guerillawiderstand sammelte sie in Amed, später kämpfte sie in den Medya-Verteidigungsgebieten. 1996 besuchte Raperîn Amed erstmals die Parteischule der PKK in der syrischen Hauptstadt Damaskus und blieb dort zwei Jahre lang. Ab 2000 arbeitete sie fünf Jahre lang für die kurdische Befreiungsbewegung in Europa und hinterließ einen unvergesslichen Eindruck. Danach ging sie zurück in die Berge. 2011 wurde sie in den Rat von Kongra Gel gewählt. In Südkurdistan, Rojava und Şengal engagierte sie sich für die Organisierung einer demokratischen Gesellschaft.

Die Gedenkveranstaltung war zeitweise von einer sehr emotionalen Atmosphäre geprägt und endete mit den Rufen „Die Gefallenen sind unsterblich“ und „Jin Jiyan Azadî“ (Frau Leben Freiheit).