Gedenken an Pirsûs-Massaker in Frankfurt
In Frankfurt am Main hat eine Gedenkveranstaltung für die 33 Todesopfer des IS-Massakers in Pirsûs vor fünf Jahren stattgefunden.
In Frankfurt am Main hat eine Gedenkveranstaltung für die 33 Todesopfer des IS-Massakers in Pirsûs vor fünf Jahren stattgefunden.
Im „Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrum“ in Frankfurt am Main hat am Freitag eine Veranstaltung im Gedenken an die Todesopfer des IS-Massakers in Pirsûs (türk. Suruç) vor fünf Jahren stattgefunden. Zu der Veranstaltung eingeladen hatte die „Föderation der Arbeitsimmigrant*innen in Deutschland“ (AGIF).
Das Gedenken begann mit einer Schweigeminute für die 33 jungen Menschen, die bei dem Selbstmordanschlag ums Leben gekommen sind. Anschließend wurden Begrüßungsreden auf Türkisch und Deutsch gehalten. In einer Rede im Namen des kurdischen Gesellschaftszentrums wurde darauf hingewiesen, dass der Anschlag der „revolutionären Solidarität und der Hoffnung auf Frieden und Freiheit“ gegolten hat. Anschließend wurde ein Video im Gedenken an die Toten gezeigt.
Ein Onkel von Cebrail Günebakan, einem der Todesopfer, erzählte in einer Ansprache vom Kampf und der revolutionären Persönlichkeit seines Neffen. Die „Föderation der sozialistischen Jugendverbände der Türkei (SGDF) nahm über eine Videoschaltung an der Veranstaltung teil. Den Abschluss bildete ein Musikbeitrag von Emrah.
Der Anschlag von Pirsûs
Nachdem Anfang 2015 das nordsyrische Kobanê vom sogenannten Islamischen Staat (IS) befreit wurde, rief die Föderation der sozialistischen Jugendverbände der Türkei (SGDF) für den 19. bis 24. Juli zu einer Kampagne zum Wiederaufbau der durch die IS-Terroristen zerstörten Stadt auf. Aus mehreren Städten der Türkei und Nordkurdistans kamen daraufhin am 20. Juli etwa 300 Jugendliche in der Kreisstadt Pirsûs (Suruç) im Kulturzentrum Amara zusammen, um anschließend gemeinsam nach Kobanê weiterzureisen. Bereits im Vorfeld auf dem Weg dorthin hatte es immer wieder Provokationen mit Festnahmen durch Polizeikräfte gegeben.
Vor der Abreise nach Kobanê wollten die Jugendlichen noch eine Pressekonferenz im Amara abhalten. Um die Mittagszeit verursachte ein polizeibekannter Selbstmordattentäter des IS in direkter Umgebung der SGDF-Versammlung eine Explosion, bei der 33 hauptsächlich junge Menschen ihr Leben verloren. Weitere 104 Menschen wurden bei dem Anschlag teils schwer verletzt.