In Sivas (kurd. Sêwas) ist an die vor 27 Jahren im Hotel Madimak verbrannten 33 Intellektuellen und Künstler*innen erinnert worden. Bei dem Massaker am 2. Juli 1993 hatte ein Lynchmob das Hotel angezündet, in dem die Teilnehmenden eines alevitischen Festivals logierten. Auch zwei Hotelangestellte kamen in dem Feuer ums Leben.
An der von dem alevitischen Verein „Pir Sultan Abdal Kültür Derneği“ (PSAKD) organisierten Veranstaltung nahmen neben Angehörigen der Todesopfer zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter alevitischer und demokratischer Massenorganisationen sowie Abgeordnete der HDP und CHP teil. Die geplante Demonstration wurde vom Gouverneursamt verboten, die Teilnehmenden liefen daher nur eine kurze Strecke von ungefähr 600 Metern vom ehemaligen Madimak-Hotel zum Telekom-Gebäude auf dem Gouverneursplatz. Vor dem früheren Hotel, wo sich heute ein Kulturzentrum mit Gedenkstätte befindet, wurden Nelken abgelegt.
Der PSAKD-Vorsitzende Gani Kaplan wies darauf hin, dass das diesjährige Gedenken aufgrund der Corona-Pandemie nur mit eingeschränkter Beteiligung stattfinden kann. Auch 27 Jahre nach dem Massaker sei das Verbrechen noch nicht aufgearbeitet worden. Der Staat schulde den Aleviten eine Entschuldigung, das sei der einzige Weg, um Frieden zu schließen, sagte Kaplan in einer Ansprache.