Der Vordenker der kurdischen Befreiungsbewegung, Abdullah Öcalan, wird am 4. April 72 Jahre alt. Aus diesem Anlass finden weltweit Geburtsfeiern statt, auch in Deutschland. Hier gab es bereits am Samstag zahlreiche kreative Aktionen für den Begründer der PKK, der seit 1999 auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali in politischer Geiselhaft gehalten wird.
Fahrradtour in Hamburg
In Hamburg etwa veranstaltete die kurdische Community eine Fahrradtour. Mit dabei waren vor allem Jugendliche. Die Tour startete in Wilhemsburg, fuhr vorbei an den Landungsbrücken bis zum Zielort Sternschanze. Auf der Strecke wurden die Beteiligten von türkischen Faschisten angepöbelt, ließen sich jedoch nicht provozieren und setzten die Fahrt gut gelaunt fort.
Wandtapeten an Sternschanze
Ebenfalls an der Hamburger Sternschanze wurden auch in diesem Jahr wieder Wandtapeten mit dem Konterfei Abdullah Öcalans geklebt. Die Aktion hat mittlerweile Tradition.
Kundgebung und Live-Musik in Hannover
In Hannover fand eine Kundgebung statt, zu der NAV-DEM, der Frauenverband YJK-E und der Frauenrat Ronahî geladen hatten. In Redebeiträgen, die im Namen des kurdischen Rates in Hannover und der PYD gehalten worden sind, wurden die Ideen Öcalans für den Aufbau einer fortschrittlichen und demokratischen Gesellschaft thematisiert. Ein Schwerpunkt wurde auf das Projekt Rojava gelegt, ein frauenzentriertes, ökologisches und demokratisches Gesellschaftsmodell, das eine Alternative für den gesamten Mittleren Osten sein könnte. Für Musik sorgte die Gruppe Koma Rêdûr und der Sänger Ciwan Çewlîk.
Feier in Heilbronn
In Heilbronn organisierte das Kurdisch-Demokratische Gesellschaftszentrum (DKTM) zusammen mit dem örtlichen Frauenrat eine Kundgebung am Kiliansplatz. Es gab einen Informationsstand mit den Werken und Verteidigungsschriften Abdullah Öcalans, der mit Transparenten und Luftballons geschmückt worden war. Den Höhepunkt der Zusammenkunft bildeten Govend-Tänze zu kurdischer Musik.
Treffen in Saarbrücken
In Saarbrücken trafen sich Menschen vor dem saarländischen Staatstheater zu einer Kundgebung. In einer Rede wurde betont, dass sich die von einer „Auslöschung der Existenz“ bedrohte kurdische Gesellschaft durch den Einsatz von Abdullah Öcalan organisieren konnte, um ihren Platz auf der „Bühne der Gegenwart“ einzunehmen und Widerstand für ihre Daseinsberechtigung als Volk zu leisten. „Die Freiheit Abdullah Öcalans ist unabdingbar für den Frieden in Kurdistan und im Mittleren Osten. Er muss freigelassen werden, damit die kurdische Frage gelöst werden kann“, hieß es.