Nach der Ankündigung des türkischen Staatschefs Erdoğan, militärisch gegen die Selbstverwaltungsstrukturen in Nordsyrien vorzugehen, werden Dörfer im Grenzgebiet von Rojava angegriffen. Die Truppenbewegungen entlang der Grenze haben sich intensiviert. Einer der Orte, an denen Militärbewegungen festgestellt wurden, liegt in Nisêbîn (Nusaybin) in der nordkurdischen Provinz Mêrdîn (Mardin) direkt gegenüber von Qamişlo in Rojava.

Es herrscht viel Bewegung auf den Beobachtungstürmen, die an der in den letzten Jahren errichteten Betonmauer stehen. Die Patrouillenfahrten gepanzerter Fahrzeuge haben ebenfalls im Verhältnis zu früher zugenommen.

FSA-Einheiten stationiert

Wie die Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA) berichtet, sind türkeitreue Einheiten der „Freien Syrischen Armee (FSA) aus Idlib in ein Militärcamp in der Umgebung des Dorfes Dalê (Akçatarla) verlegt worden. In den letzten Tagen fahren in dieses militärische Hauptquartier in direkter Nähe zur Grenze immer wieder Busse mit verspiegelten Scheiben. Es heißt, mit diesen Bussen würden Milizionäre aus Idlib und Şehba in die Region gebracht und es werde ein Hauptquartier und Ausbildungslager für diese Einheiten errichtet.

Flüchtlingslager in militärisches Trainingszentrum umgewandelt

Das Lager, in dem die FSA-Einheiten untergebracht worden sein sollen, wurde von der staatlichen Hilfsorganisation AFAD im Januar 2014 gegründet. Das Lager sollte für etwa 5.000 Personen ausgelegt sein und zunächst wurden dort Flüchtlinge aus Syrien untergebracht. Ende 2014 wurde das Lager geräumt und die Schutzsuchenden wurden nach Wêranşar (Viranşehir) in der Provinz Riha (Urfa) verlegt. In dem Camp wurden anschließend vor dem IS aus Şengal geflohene Eziden untergebracht. Nachdem die Eziden eine Weile später in ein anderes Camp bei Midyad verlegt wurden, wurde das Lager in ein militärisches Hauptquartier umgewandelt. Seitdem dient es als militärisches Trainingsgelände.