Friedensblock: Den Frieden verteidigen

Bahadir Altan, ehemaliger Soldat und Koordinator des Antikriegsblocks, sagte, dass die Angreifer auf Efrîn ein Massaker planen und erklärt, „sobald die ersten Leichen in der Türkei ankommen, wird sich die Stimmung ändern, aber dann wird es spät sein.“

Der Sprecher des Friedensblocks Özgür Müftüoglu und das Mitglied der Antikriegskoordination Bahadir Altan sprachen mit ANF über die Angriffe des türkischen Staates gegen Efrîn.

Bahadir Altan wies darauf hin, dass es keine Drohungen oder Angriffe von Seiten Efrîns gegen die Türkei gegeben hat. Die Türkei habe nichts gegen die IS-Banden, die zuvor Raketen auf Hatay feuerten, unternommen, nun aber weite sie, so wie Israel Gaza angreift, ihre Angriffe auf Efrîn aus.

Altan merkte an, dass 500.000 Menschen nach Efrîn flohen, weil Efrîn als sicher galt und solch ein Angriff nun einem Massaker gleichkomme.

„Die Völker in Efrîn haben das Recht über ihr eigenes Schicksal zu entscheiden. Die Intervention ist inakzeptabel. Die Menschen, die dort leben, werden selbst entscheiden, wer sie vertreten wird. Sie können nicht die gegen den IS ausgehobenen Gräben als Vorwand nehmen und dort einmarschieren. Dies ist nicht ihr Land. Die Zukunft wird zeigen, dass unser Handeln gegen eine Intervention der Türkei richtig war“, erklärte er.

Altan kritisierte auch die Haltung der größten türkischen Oppositionspartei CHP und deren Unterstützung für die Intervention in Efrîn: „Die Sozialdemokraten müssen sich allen voran gegen einen Krieg stellen. Die türkische Intervention sollte nicht den Namen Operation ‚Olivenzweig' tragen. Denn sie beschmutzen damit sowohl den Namen der Olive als auch den des Friedens. Dies fördert in der Türkei die Diskriminierung der Kurden und Türken. Sie gehen dorthin und bombardieren die Zivilisten und nennen es dann ‚Olivenzweig'. Unsere Aufgabe ist es, die Wahrheit zu sagen, weil die Tatsachen heute verborgen werden. Heißt es heute noch ‚Gesegnet seien unsere Soldaten‘, wird sich diese Haltung ändern, sobald die ersten Leichen kommen. Aber dann wird es schon zu spät sein.“

Auch der Sprecher des Friedensblocks Özgür Müftüoglu kritisierte die türkische Intervention in Efrîn. Müftüoglu betonte, dass man vor allem den Frieden verteidigen solle und rief die türkische Regierung auf, die Intervention umgehend zu stoppen: „Da das AKP-Regime in der Gesellschaft zunehmend die Unterstützung verliert, versucht sie mit Kriegen und militärischen Interventionen ihr Ein-Mann-Regime zu etablieren. Das führt dazu, dass die demokratischen Rechte im Land eingeschränkt werden. Wie auch immer der Name lautet, es ist im Endeffekt ein Krieg und in allen Kriegen sterben Kinder, Zivilisten und Ältere und müssen fliehen. Es ist inakzeptabel, wenn man in ein anderes Land eindringt, um sein Land zu schützen.“