Flyeraktion „Vier Gründe warum ich ein Diktator bin" in Frankfurt

YXK und JXK Frankfurt rufen mit einer Flyeraktion zur Solidarität mit den Studierenden und den politischen Gefangenen in der Türkei auf.

Aktivist*innen der Studierendenorganisationen YXK und JXK Frankfurt haben am Dienstag mit einer Flyeraktion zur Solidarität mit den Studierenden und den politischen Gefangenen in der Türkei aufgerufen. In den Bahnen des öffentlichen Nahverkehrs verteilten sie Flyer mit dem Titel „4 Gründe warum ich ein Diktator bin", bezugnehmend auf den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Der Inhalt des Flyers thematisiert die Repression gegen die Studierendenproteste an der Boğaziçi-Universität in Istanbul, die Tötung der 13 türkischen Kriegsgefangenen durch die türkische Armee im südkurdischen Gare, die Verhaftung kurdischer Aktivistinnen und Aktivisten und andere Oppositioneller in der Türkei und die Situation der Hungerstreikenden in den türkischen Gefängnissen. Mitfahrende in den Bahnen zeigten ihre Solidarität und es kam zu Gesprächen mit den Fahrgästen.

In dem Flugblatt der Studierenden heißt es:

Vier Gründe, warum er ein Diktator ist

Weil er sein eigenes Volk unterdrückt: Seit Jahresbeginn protestieren Studierende und Lehrkräfte der Boğaziçi-Universität in lstanbul gegen die politisch motivierte Ernennung von Melih Bulu zum Leiter der Hochschule. Dieser wurde direkt vom türkischen Staatsoberhaupt Recep Tayyip Erdogan bestimmt. Die Forderungen der Protestierenden werden nicht erhört, stattdessen werden sie als Terroristen bezeichnet und verhaftet.

Weil er bei einer Invasion in Gare seine eigenen Soldaten töten lässt: Bei einer Invasion in Gare (Südkurdistan) am 10. Februar 2021 kamen 13 türkische Kriegsgefangene und 15 Guerillakämpfer ums Leben. Diese Operation sollte einerseits von den Geschehnissen in lstanbul ablenken und andererseits sollte sie verhindern, dass die türkischen Kriegsgefangenen öffentlich das Desinteresse der AKP-Regierung an einer Lösung beklagen.

Weil er massenweise kurdische Politikerinnen und Politiker verhaften lässt: Erdogans Repressionen haben aber nicht erst mit der Zwangseinsetzung des Universitätsleiters begonnen Seit 2016 wird demokratisch gewählten Abgeordneten der HDP die Immunität entzogen und sie werden verhaftet. Unter dem Vorwand des Terrorismus werden kurdische Volksvertreter ihres Amtes enthoben und stattdessen werden AKP-Abgeordnete eingesetzt.

Weil er die Hungerstreiks in den türkischen Gefängnissen ignoriert: Seit über drei Monaten befinden sich politische Gefangene im Hungerstreik. Diese möchten auf die Diktatur Erdogans und die Isolationshaftbedingungen, unter denen sich Abdullah Öcalan befindet, hinweisen. Um dies von der Öffentlichkeit fernzuhalten, werden auch diese Gefangenen von der Außenwelt abgeschottet.

Wir als YXK Frankfurt verurteilen dies aufs Schärfste und rufen zur Solidarität mit den Student*innen und den politischen Gefangenen auf. Unterstützen Sie die Kampagne „100 Gründe, den Diktator zu verurteilen" und informieren Sie sich auf anfdeutsch.com