Festnahmen in Balıkesir und Ankara

Sieben Festnahmen in Balıkesir nach Hausdurchsuchungen wegen Beiträgen in sozialen Medien. Auch in Ankara wieder Festnahmen auf der „Yüksel Caddesi“.

Balıkesir

Bei Hausdurchsuchungen durch die türkische Gendarmerie in verschiedenen Stadtteilen von Balıkesir kam es zu sieben Festnahmen. Den Festgenommenen wird vorgeworfen, in den sozialen Medien „Terrorpropaganda” begangen zu haben. Sie befinden sich auf der Gendarmeriestation.

Ankara

Am 429. Tag der Kampagne „Wir fordern unsere Arbeit zurück“ wurden auf der Yüksel Caddesi (Yüksel-Straße) fünf Aktivisten festgenommen.

Vor dem abgesperrten Menschenrechtsdenkmal in der Yüksel Caddesi wollten am Donnerstagabend erneut mehrere Menschen zusammenkommen, um eine Presseerklärung abzugeben, die von der Polizei verhindert wurde. Infolgedessen versammelten sich die Aktivist*innen in der Konur Straße. Sie entrollten ein Transparent mit der Aufschrift: „Der 309. Tag des Hungerstreiks. Nuriye und Semih sollen ihre Arbeitsstellen zurückbekommen" und skandierten dies auch als Parole. Daraufhin wurde die Polizei handgreiflich und nahm fünf Aktivist*innen fest, die ins Einsatzfahrzeug geschleift wurden.

Nuriye Gülmen und ihr Kollege Semih Özakça wurden wie ca. 150.000 weitere Staatsbedienstete an den Universitäten, im Sicherheits-, Verwaltungs- und Justizapparat seit dem Putschversuch vom 15. Juli 2016 per Dekret entlassen. Gülmen war Literaturdozentin an einer Universität in Konya, Özakça war Lehrer an einer Grundschule in Mêrdîn. Allgemein wird den Entlassenen unterstellt, Verbindungen zu den mutmaßlichen Putschisten zu haben.

Nuriye Gülmen und Semih Özakça protestieren seit 309 Tagen mit einem Hungerstreik gegen ihre Entlassung aus dem Staatsdienst.