Festnahmen in Adana und Ankara

Mehrere Festnahmen nach Razzien in Adana. Auch in Ankara wurden wieder Aktivist*innen der Aktion „Wir wollen unsere Arbeit zurück“ festgenommen.

Adana

Nachdem es in Adana zu Hausdurchsuchungen kam, wurden heute neun Personen festgenommen. Den Festgenommenen wird vorgeworfen, der „Bergstruktur der PKK“ anzugehören. Im Anschluss an die ärztliche Untersuchung wurden die Festgenommenen in die Bezirkspolizeidirektion von Adana gebracht.

Ankara

Am 427. Tag der Kampagne „Wir fordern unsere Arbeit zurück“ wurden auf der Yüksel-Straße vier Aktivisten festgenommen.

Nuriye Gülmen und Semih Özakça protestieren seit mittlerweile 307 Tagen mit einem Hungerstreik gegen ihre Entlassung aus dem Staatsdienst. Seit 427 Tagen findet in Ankara täglich eine Protestaktion unter dem Motto „Wir fordern unsere Arbeit zurück" statt. Heute wurden wieder ehemalig öffentlich Beschäftigte bei der Aktion auf der „Yüksel Caddesi“ in Ankara festgenommen.

Aktivist*innen, die Westen mit der Aufschrift „Wir fordern unsere Arbeit zurück“ trugen, wurden von der Polizei daran gehindert, in der Konurstraße eine Presseerklärung abzugeben. Nachdem sie ein Transparent mit dem Text „Am 307. Tag des Hungerstreiks sollen Nuriye und Semih ihre Arbeit zurückerhalten“ ausrollten, wurde die Polizei handgreiflich. Es kam zu vier Festnahmen.

Nuriye Gülmen und ihr Kollege Semih Özakça wurden wie ca. 150.000 weitere Staatsbedienstete an den Universitäten, im Sicherheits-, Verwaltungs- und Justizapparat seit dem Putschversuch vom 15. Juli 2016 per Dekret entlassen. Gülmen war Literaturdozentin an einer Universität in Konya, Özakça war Lehrer an einer Grundschule in Mêrdîn. Allgemein wird den Entlassenen unterstellt, Verbindungen zu den mutmaßlichen Putschisten zu haben.