Festnahme im Irak: Kein Kontakt zu Marlene F. und Matej K.

Zu den vor einer Woche im Irak festgenommenen Journalist:innen Marlene F. und Matej K. besteht weiterhin kein Kontakt. In Frankfurt forderten Unterstützer:innen vom irakischen Konsulat ihre Freilassung aus der Polizeihaft in Bagdad.

Am Dienstagmorgen hat eine Delegation von Freund:innen und Unterstützer:innen von Marlene F. und Matej K. das irakische Konsulat in Frankfurt am Main besucht. Die Delegation forderte in einem Gespräch mit dem Konsul den Einsatz für die sofortige Freilassung der im Şengal im Nordirak festgenommenen Journalist:innen. Die Deutsche Marlene F. und der Slowene Matej K. befanden sich zu Recherche- und Dokumentationszwecken auf der Rückreise von einem Fest, als sie am 20. April von irakischen Sicherheitskräften festgenommen und nach Bagdad verbracht wurden. Seitdem haben die Angehörigen keinen Kontakt zu ihnen.

In einem Statement, das dem Konsul im Anschluss an das Gespräch übergeben wurde, fordern die Delegationsteilnehmer:innen das Konsulat dazu auf, sich unverzüglich für die Freilassung der Festgenommenen einzusetzen. Der Konsul sagte zu, sich der Sache anzunehmen und das Anliegen nach Bagdad weiterzuleiten.

 

In dem Schreiben an den Botschafter der Republik Irak in der Bundesrepublik Deutschland, Dhia Hadi Mahmoud Al-Dabbass, heißt es:

„Wir fordern die Freilassung der beiden Medienschaffenden Marlene F. und Matej K., die am Mittwoch (20. April) im Irak durch die Armee festgenommen wurden und sich mittlerweile in Bagdad in Polizeihaft befinden.

Die beiden hielten sich für eine journalistische Recherche über die gesellschaftlichen Verhältnisse der ezidischen Gemeinschaft in Şengal auf. Hierzu führten sie Gespräche mit Vertreter:innen verschiedener zivilgesellschaftlicher Organisationen und Institutionen in der Region. Damit gehen sie lediglich ihrer journalistischen Arbeit nach, an der sie nicht durch die Sicherheitsbehörden gehindert werden dürfen.

Wir fordern Sie auf, sich bei Ihrer Regierung für die sofortige Freilassung der beiden einzusetzen. Die Inhaftierung der beiden und die Verhöre sind sofort zu beenden. Außerdem fordern wir, dass der Gesundheitszustand der beiden bis dahin von einer unabhängigen Stelle überprüft werden kann und sie Kontakt zu ihren Anwält:innen aufnehmen dürfen.

Bitte leiten Sie dieses Gesuch umgehend an die verantwortlichen Stellen Ihrer Regierung weiter. Wir danken Ihnen für die Kooperation und Ihr Entgegenkommen.“