Familienbesuch auf Imrali abgelehnt
Der Besuchsantrag der Angehörigen von Abdullah Öcalan und der anderen auf Imrali inhaftierten Gefangenen ist abgelehnt worden.
Der Besuchsantrag der Angehörigen von Abdullah Öcalan und der anderen auf Imrali inhaftierten Gefangenen ist abgelehnt worden.
Am vergangenen Montag gestellte Besuchsanträge der Gefangenen auf Imrali sind von der Staatsanwaltschaft Bursa abgelehnt worden. Eine Besuchsgenehmigung hatten Mehmet Öcalan und Mazlum Dinç für Abdullah Öcalan sowie die Geschwister der drei weiteren Gefangenen für Hamili Yildirim, Ömer Hayri Konar und Veysi Aktaş beantragt. Zur Begründung des Besuchsverbots wurde erneut auf vermeintliche Disziplinarstrafen Öcalans und seiner Mitgefangenen verwiesen. Den Verurteilten seien „zwecks Durchführung von Sanktionen und Sicherheitsmaßnahmen nach Gesetz Nummer 5275 Beschränkungen“ auferlegt worden.
Die Anwälte Abdullah Öcalans haben ihren Mandanten zuletzt am 18. Juni besuchen können. Der PKK-Gründer Abdullah Öcalan befindet sich seit seiner Verschleppung im Februar 1999 aus der griechischen Botschaft in Nairobi/Kenia im Hochsicherheitsgefängnis auf Imrali. Elf Jahre war der heute 70-Jährige der einzige Häftling – bewacht von mehr als tausend Soldaten. Acht Jahre durfte er seinen Rechtsbeistand nicht sehen. Der Vordenker der kurdischen Befreiungsbewegung hält so den „Europa-Rekord“ für Haft ohne Zugang zu Anwälten.
Die anderen drei Imrali-Gefangenen haben seit vier Jahren gar keinen Kontakt zu ihrem Rechtsbeistand. Ömer Hayri Konar und Veysi Aktaş befinden sich seit März 2015 auf Imrali, Hamili Yıldırım war rund vier Monate später in das Inselgefängnis im Marmarameer verlegt worden. Nach jahrelanger Kontaktsperre durften sie erstmals am 5. Juni ihre Angehörigen treffen. Die Durchbrechung der Isolationsbedingungen auf Imrali war das Ergebnis von einem über Monate andauernden Hungerstreik, an dem sich tausende Aktivistinnen und Aktivisten beteiligt hatten.