Europaweite Proteste gegen Mord an Aktivistinnen in Kobanê

In vielen Orten Europas sind Menschen gegen die Ermordung der drei Aktvistinnen der Frauenbewegung durch einen türkischen Drohnenangriff bei Kobanê auf die Straße gegangen.

Viele Menschen sind in Europa dem Aufruf der Frauenbewegung TJK-E und des Europadachverbands KCDK-E gefolgt und haben ihre Wut über die Ermordung von Zehra Berkel und Hebûn Mele Xelîl vom Frauendachverband Kongreya Star und ihrer Gastgeberin Amina Waysî im Dorf Helîncê bei Kobanê zum Ausdruck gebracht. Eine türkische Kampfdrohnen hatte die Aktivistinnen am Dienstag gezielt ins Visier genommen und getötet.

Proteste in vielen deutschen Städten

In Deutschland gingen Aktivist*innen unter anderem in Hannover, Bielefeld, Berlin, Hamburg, Duisburg, Köln und Heilbronn auf die Straße.

Wütende Demonstration durch Hannover

Viele Demonstrant*innen zogen voller Trauer und Wut durch Hannover. An der Aktion beteiligte sich ein breites Bündnis linker Gruppen aus der Türkei, Kurdistan und Deutschland. Zu der Aktion wurde von der kurdischen Frauenbewegung aufgerufen. Die Menschen riefen „Schulter an Schulter gegen den Faschismus“ und „Widerstand heißt Leben“.

Proteste in Freiburg

In Freiburg versammelten sich Aktivist*innen auf Aufruf des Frauenrats Nuda zu einer Protestkundgebung. Sie warfen der Bundesregierung ihre Unterstützung für den AKP-Faschismus durch Waffen und Geld vor und machten sie mitverantwortlich für die Ermordung an den drei Frauen.

Österreich – Rassistischer Angriff auf Protest in Wien

In der österreichischen Hauptstadt Wien hatte die Europäische Frauenplattform zum Protest aufgerufen. Dabei kam es zu einem Angriff türkischer Faschisten auf die Kundgebung. Die Polizei nahm einige der Angreifer fest. Nach Berichten von ATIK versuchte die Polizei im Anschluss an die Demonstration den Verein der Organisation zu stürmen, um eine Aktivistin festzunehmen. Gleichzeitig sammelten sich türkische Faschisten, um den Verein anzugreifen. Als die Frauen sich weigerten die Polizei in den Verein zu lassen, kam es laut ATIK zu einem Übergriff. Nachdem die Polizei das Gebiet abgesperrt hatte, versammelten sich die Demonstrant*innen erneut, um gegen die Repression zu protestieren.

Proteste in der Schweiz

Unter anderem in den Schweizer Städten Basel, Bern, Genf, Zürich und Fribourg gingen Aktivist*innen gegen das türkische Massaker auf die Straße. Die Proteste wurden unter der Federführung der kurdischen Frauenbewegung in der Schweiz YJK-S organisiert.

Bern: Kundgebung am Bahnhof

In Bern versammelten sich Aktivist*innen mit Bildern der ermordeten Frauen am Bahnhof. Sie trugen Fahnen der PKK und YPG, sowie Bilder von Abdullah Öcalan. Auf der Kundgebung sprachen Aktivist*innen der Frauenbewegung und vom internationalistischen Bündnis „Defend Rojava“.

Basel: Protest im Stadtzentrum

Im Stadtzentrum von Basel versammelten sich Aktivist*innen vor dem Kantonsparlament und verurteilten die Ermordung der Aktivist*innen scharf.

Zürich: Weitere Proteste angekündigt

Auch im Stadtzentrum von Zürich fand eine Protestaktion statt. Die Aktivist*innen verurteilten den türkischen Angriff in Parolen und Redebeiträgen und kündigten eine große Demonstration für Samstag, den 27. Juni an.

Genf: Protest vor den Vereinten Nationen

In Genf versammelten sich Aktivist*innen vor der UN-Menschenrechtskommission und protestierten gegen die Angriffe. Sie forderten die internationale Gemeinschaft zum sofortigen Handeln auf.

Niederlande

In den Niederlanden kam es ebenfalls in mehreren Städten zu Protesten, unter anderem in Den Haag und Limburg.

In Den Haag hatte der Frauenrat Ronahî zu einer Kundgebung vor dem Parlament aufgerufen. Die Aktivist*innen forderten die internationale Gemeinschaft und insbesondere die niederländische Regierung etwas gegen die türkischen Angriffe zu unternehmen und sich für eine Schließung des Luftraums über Rojava einzusetzen.

Auch in Limburg gingen Aktivist*innen auf die Straße und bezeichneten das Drohnenattentat als direkten Angriff auf alle Frauen.

Griechenland – Proteste in Athen

Im Vorort Lavrio bei Athen gingen viele Bewohner*innen des dortigen Flüchtlingslagers auf die Straße. Sie zogen unter Fahnen der PKK durch die Straßen und riefen „Frauen, Leben, Freiheit“ und „Die Gefallenen sind unsterblich“.

Proteste in Frankreich

In Frankreich gingen Aktivist*innen gegen die Angriffe unter anderem in Paris, in Villier-de-Bel, in Evry, Rennes, Toulouse und Marseille auf die Straße.

Paris: Protest unter Führung der Frauenbewegung

Kundgebung in Toulouse

Die Fraueninitiative von Toulouse veranstaltete ebenfalls eine Protestaktion. Die Initiative rief zu einem „Aufstand aller Frauen“ gegen den türkischen Staat auf.

Proteste in Marseille

In Marseille fand eine Spontanaktion der Jugendbewegung am Saint Charles Bahnhof statt. Die Jugendbewegung TCŞ zog mit Fahnen von PKK, YPG, YPJ und TCŞ durch den Bahnhof.