Europaweite Proteste gegen türkische Angriffe

Nach den spontanen Protestaktionen gegen die türkischen Angriffe in der vergangenen Nacht sind auch heute in vielen europäischen Städten die Menschen auf die Straße gegangen.

Nach den gestrigen Luftangriffen auf Mexmûr und Şengal in Südkurdistan, bei denen drei Frauen und ein Mädchen im Alter zwischen 14 und 73 Jahren ums Leben gekommen sind, haben in mehreren europäischen Städten Protestaktionen stattgefunden.

In Stuttgart, wo seit neun Tagen ein Hungerstreik gegen die Isolation Abdullah Öcalans stattfindet, wurde auf der Marstallstraße gegen die türkischen Luftangriffe und das Schweigen der Vereinten Nationen zu der Bombardierung des unter UN-Kontrolle stehenden Flüchtlingscamps Mexmûr protestiert. In Redebeiträgen wurde außerdem auf den Gesundheitszustand der kurdischen Politikerin Leyla Güven hingewiesen, die sich seit 37 Tagen im Gefängnis von Amed in einem unbefristeten Hungerstreik befindet. Wie in vielen anderen Städten auch wird in Stuttgart morgen ab 15 Uhr eine Demonstration stattfinden.

In Kassel kamen überwiegend junge Menschen auf dem Königsplatz zusammen, um gegen die Angriffe der türkischen Armee auf Mexmûr und Şengal zu protestieren.

In Bremen appellierten Kurdinnen und Kurden an die internationale Öffentlichkeit, die EU und die Bundesregierung, sich gegen die fortgesetzten Massaker in Kurdistan zu stellen.

In Darmstadt protestierte eine Menschenmenge mit Transparenten und Parolen auf dem Luisenplatz gegen den türkischen Staat.

In Hamburg findet seit neun Tagen ein Hungerstreik statt. Die Aktivistinnen und Aktivisten führten eine Protestkundgebung am Hauptbahnhof durch, bei der der Hamburger Bürgerschaftsabgeordnete Martin Dolzer die Angriffe des türkischen Staates verurteilte.

Weitere Protestaktionen fanden in Mannheim, Essen, München, Rom, Brüssel, Den Haag, Neapel, Turin und London statt. Für morgen sind europaweit Demonstrationen angekündigt.