In Dresden protestierten etwa 20 Aktivist:innen in weißen Anzügen und mit Atemschutzmasken am Samstagnachmittag gegen den Einsatz verbotener Chemiewaffen durch die Türkei in Südkurdistan (Nordirak). Dabei machten sie mit Sirenen und einem Audiobeitrag auf die Giftgaseinsätze aufmerksam und unterbrachen damit die vorweihnachtliche Stimmung auf dem Dresdner Augustusmarkt am Goldenen Reiter. Parallel zu der Kunstaktion wurden an Passant:innen Flyer mit Informationen zu den völkerrechtswidrigen Angriffen des türkischen Staates in Kurdistan verteilt.
Die Aktion fand im Rahmen der von Defend Kurdistan initiierten Aktionstage #WeSeeYourCrimes statt. Ein beteiligter Aktivist führte dazu aus: „Seit dem 14. April dieses Jahres führt die türkische Armee einen völkerrechtswidrigen Besatzungskrieg in Südkurdistan. Die dabei eingesetzten Waffen sind international geächtet und verboten. Während in Deutschland vorweihnachtliche Stimmung einkehrt, tötet der NATO-Staat Türkei in Südkurdistan weiter mit verbotenem Giftgas!“
Aktionsvideo | Initiative für Frieden in Kurdistan Sachsen
Mittlerweile gibt es auch zahlreiche Videos, die den Einsatz sowie die Auswirkungen der Chemiewaffen dokumentieren. Verschiedene zivilgesellschaftliche Organisationen, unter anderem die Trägerin des Friedensnobelpreises IPPNW, fordern ebenso wie die Aktivist:innen eine unabhängige Untersuchung. Doch all diese Beweise lassen die internationale Staatengemeinschaft kalt. Selbst die OPCW - die Organisation, die für die Einhaltung des Verbots chemischer Waffen verantwortlich ist - schweigt zu den Tatvorwürfen und bleibt untätig.
„Da die deutsche Bundesregierung und insbesondere das grüne Außenministerium von Annalena Baerbock noch immer den völkerrechtswidrigen Krieg in Südkurdistan ignorieren, werden weiterhin Aktionen stattfinden, um die Gesellschaft darauf aufmerksam zu machen“, kündigte Ivana Elefterya, Sprecherin von Women Defend Rojava Dresden, an. Die jüngsten Berichte über die intensivierte Nutzung chemischer Waffen durch die türkische Armee machten wütend und erforderten ein „sofortiges globales Einschreiten“. Die internationale Gemeinschaft dürfe nicht länger hinnehmen, dass die Türkei das Völkerrecht derart missachtet, so Elefterya weiter. „Das bisherige Weghören und Wegschauen bestärkt den türkischen Staat in seinem aggressiven Krieg gegen jene, die sich tagtäglich für ein freies und selbstbestimmtes Leben einsetzen und ihr Leben dafür geben.“