Drei Zivilisten in Efrîn verschleppt
Die sogenannte „Militärpolizei“ der Besatzungstruppen in Efrîn hat drei Personen aus verschiedenen Dörfern in Efrîn an unbekannte Orte verschleppt.
Die sogenannte „Militärpolizei“ der Besatzungstruppen in Efrîn hat drei Personen aus verschiedenen Dörfern in Efrîn an unbekannte Orte verschleppt.
Informationen der Nachrichtenagentur ANHA zufolge wurden erneut drei Zivilisten von den Besatzungstruppen in Efrîn verschleppt. Eine als „Militärpolizei“ deklarierte und vom türkischen Geheimdienst MIT befehligte Söldnertruppe verschleppte den 28-jährigen Mistefa Mihemed aus dem Dorf Dêr Siwanê in Şera sowie Mehmûd Elî Hisên (30) und Ferzat Ehmed Mehmûd (28) aus dem Dorf Çûbono in Cindirês. Die Entführten wurden an einen unbekannten Ort gebracht.
Meist landen die Entführten in den Folterkellern des MIT oder Privatgefängnissen der Söldner und werden gegen Lösegeld wieder freigelassen. Manche werden aber auch völkerrechtswidrig in die Türkei verschleppt, sterben unter der Folter oder werden gezielt hingerichtet.
346 Entführungen innerhalb von sechs Monaten
Im ersten Halbjahr 2022 sind nach Angaben der Menschenrechtsorganisation „Rêxistina Mafên Mirovan li Efrînê-Sûriye“ 346 Menschen von den Besatzungstruppen und ihren Söldnermilizen entführt worden. Unter ihnen befinden sich 30 Frauen. Mindestens 18 Personen wurden in diesem Zusammenhang im ersten Halbjahr ermordet.
Seit der Besetzung Efrîns am 18. März 2018 herrscht ein Terrorregime in dem zuvor basisdemokratisch selbstverwalteten Kanton. Die Menschenrechtsorganisation dokumentierte seitdem über 600 Morde an der Zivilbevölkerung und mehr als 8000 Entführungen. Etwa die Hälfte der Entführten ist bis heute verschwunden, ein anderer Teil wird weiterhin in Folterzentren gefangen gehalten.