Drei Aktivisten in iranischen Gefängnissen zu Tode gekommen

Drei junge Männer sind nach ihrer Festnahme bei den Protestaktionen im Iran in staatlichem Gewahrsam ums Leben gekommen.

In einer Erklärung des iranischen Parlaments war bereits gestern der Tod von Sina Qenberi im Gefängnis Evin in Teheran bestätigt worden. Heute wurde bekannt, dass zwei weitere junge Männer nach ihrer Festnahme ums Leben gekommen sind.

Wie Nesrin Stude, eine im Iran bekannte Rechtsanwältin, im TV-Sender International bekannt gab, haben Wehid Heyderi und Musin Adili nach der Festnahme ihr Leben verloren.

Nach Angaben der städtischen Polizei in Erak soll Wehid Heyderi wegen Drogenhandels festgenommen worden sein und im Gefängnis Xoy Selbstmord begangen haben. Seine Familie widerspricht dieser Darstellung: Heyderi sei bei einer Protestaktion festgenommen und im Gefängnis ermordet worden.

Muhsin Adil wurde bereits zu Beginn der im ganzen Land ausgebrochenen Proteste am 1. Januar festgenommen. Zwei Tage später wurde sein Leichnam seinen Angehörigen ausgehändigt. Nach offiziellen Angaben soll auch er Selbstmord begangen haben.

Entgegen der offiziellen Verlautbarungen hat Rechtsanwältin Nesrin Sude erklärt, alle drei Aktivisten seien nach der Festnahme getötet worden.  

Bereits während der Protestwelle im Jahr 2009 waren Dutzende Menschen in Polizeigewahrsam getötet worden. Auch damals war versucht worden, die staatlichen Gewaltexzesse als Selbstmorde zu vertuschen.