„Dieses Land wird von einer kriminellen Vereinigung regiert“

In Ankara sind bei einer versuchten Kundgebung drei Mitglieder des Gewerkschaftsverbandes KESK festgenommen worden.

Der Gewerkschaftsverband der öffentlich Beschäftigten (KESK) wollte heute in Ankara eine Kundgebung durchführen. Es kam sofort zu einem Polizeiangriff, in dessen Folge drei Personen festgenommen wurden, darunter die Ko-Vorsitzende des Gewerkschaftsverbandes, Aysun Gezen. Alle drei wurden mit auf dem Rücken angelegten Handschellen abgeführt.

Nach ihrer Freilassung fand eine gemeinsame Pressekonferenz des Gewerkschaftsverbandes KESK, des Gewerkschaftsverbandes Revolutionärer Arbeiter*innen (DISK), der Kammer der Ingenieure und Architekten (TMMOB) und der Ärztekammer Ankara (ATO) statt, an der sich Vertreter*innen dieser Organisationen beteiligten.

Aysun Gezer bezeichnete ihre Festnahme als „willkürlich“: „Alle sollen schweigen und nichts zu den Sachen sagen, die falsch laufen. Wir werden jedoch weiterhin auf die Straße gehen, um gegen Unrecht und Willkürmaßnahmen zu protestieren. Der heutige Angriff war ein eindeutiger Beweis für das herrschende Willkürsystem.“

Emin Koramaz, Vorsitzender der TMMOB, erklärte, die AKP-Regierung versuche sich über den Ausnahmezustand an der Macht zu halten: „Unser Land wird heute von einer kriminellen Vereinigung regiert. Wir werden uns trotzdem nicht einschüchtern lassen.“