Deutschland: Kurden protestieren gegen türkische Angriffe -UPDATE

In Duisburg, Heilbronn, Hamburg, Hannover, Hildesheim, Bremen, Kassel, Stuttgart, Freiburg, Berlin, Frankfurt und Bielefeld ist gegen die türkischen Angriffe auf Kurdistan und die Absetzung gewählter Bürgermeister in kurdischen Städten protestiert worden.

In mehreren Städten in Deutschland sind Kurdinnen und Kurden auf die Straße gegangen, um auf den Vernichtungsfeldzug des türkischen Staates aufmerksam zu machen und die Bundesregierung zur Einstellung der Zusammenarbeit mit dem Erdogan-Regime aufzufordern.

Duisburg

Vor dem Duisburger Hauptbahnhof kam eine Gruppe mit rot-gelb-grünen Fahnen und Emblemen der Demokratischen Partei der Völker (HDP) auf Aufruf des kurdischen Gesellschaftszentrums zusammen. Die Aktivistinnen und Aktivisten trugen Mundschutz und hielten den notwendigen Sicherheitsabstand ein. In Redebeiträgen wurden Passanten über die neoosmanischen Expansionsbestrebungen des türkischen Staates in Syrien und dem Irak informiert. In der Türkei sei das Wahlrecht faktisch abgeschafft worden, hieß es weiter in einer Rede. Am Freitag wurden fünf weitere Städte und Kommunen in Nordkurdistan unter staatliche Zwangsverwaltung gestellt, insgesamt sind an 45 Orten die im vergangenen Jahr gewählten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister abgesetzt worden.

Heilbronn

In Heilbronn kam eine Menschengruppe aus dem gleichen Anlass auf dem Kiliansplatz zusammen.

Hildesheim

In Hildesheim fand am Freitag eine Kundgebung vor dem Bahnhof statt. Hakime Yousef, eine Aktivistin des bundesweiten Frauendachverbands YJK-E, sagte in einer Rede: „Die faschistische AKP/MHP-Regierung greift das kurdische Volk in allen Teilen Kurdistans an. Dazu können und dürfen wir nicht schweigen. Wir müssen uns zur Wehr setzen.“

Hamburg

In Hamburg fand bereits am Freitagabend eine Protestaktion auf der Mönckebergstraße statt. Dort wurde bereits der nächste Protest, diesmal vor dem türkischen Konsulat, am kommenden Dienstag angekündigt.

Hannover

Bei einer Protestaktion vor dem Hauptbahnhof in Hannover erklärte Altun Bischoff zur Festnahme der HDP-Bürgermeister*innen am Freitag: „Dieses ungesetzliche Vorgehen steht in der Tradition des türkischen Staates. Er greift mit voller Kraft unser Volk an, das sich für seine demokratischen Rechte einsetzt.“

Bremen

Bei einer Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz in Bremen wurde darauf hingewiesen, dass das kurdische Volk nicht nur gegen das Coronavirus, sondern gleichzeitig gegen die kolonialistische Politik des türkischen Staates kämpfen müsse.

Kassel

In Kassel fand eine Kundgebung auf dem Königsplatz statt. Die Teilnehmenden trugen die grün-rot-gelben Fahnen von TEV-DEM und Transparente, mit denen gegen die türkischen Angriffe auf das kurdische Volk protestiert wurde. Aktivistinnen und Aktivisten der kurdischen Jugendbewegung verteilten Flugblätter.

Stuttgart

Auch auf dem Stuttgarter Marktplatz wurde gegen die Angriffe des türkischen Staates auf Kurdistan protestiert. In Redebeiträgen wurde auch die Kollaboration der südkurdischen Regierungspartei PDK mit der Türkei verurteilt und zur innerkurdischen Einheit aufgerufen.

Freiburg

Auf dem Europaplatz in Freiburg fand eine Kundgebung gegen die Zwangsverwaltung kurdischer Städte und Kommunen in der Türkei statt. Die Absetzung der von Millionen Menschen gewählten Bürgermeister*innen der HDP bedeute ein Verbrechen an der Demokratie, hieß es in einem Redebeitrag.

Berlin

Vor der türkischen Botschaft in Berlin ist ein schwarzer Kranz niedergelegt worden. Die Aktivist*innen protestierten damit gegen die faktische Abschaffung des Wahlrechts und demokratischer Standards in der Türkei. Bei der Kundgebung kritisierte der Linkspolitiker Hakan Taş, Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus, die Absetzung der gewählten Bürgermeister*innen als politischen Putsch der AKP/MHP-Regierung.

Bielefeld

In Bielefeld fand eine Kundgebung unter dem Motto „Gegen den Krieg in Kurdistan, Freiheit für Abdullah Öcalan und alle politischen Gefangenen“ statt, zu der die Jugendorganisationen TCS und JCA aufgerufen hatten. Die Aktion begann mit einer Schweigeminute für die Gefallenen Kurdistans, anschließend wurde in Redebeiträgen auf denVernichtungskrieg der Türkei gegen die Selbstverwaltung in Mexmûr und Rojava sowie auf die Situation der politischen Gefangenen in der Türkei aufmerksam gemacht. An der Kundgebung nahmen auch Aktivist*innen von FFF Bielefeld und der Antifa teil.  

Frankfurt

In Frankfurt am Main hat eine Kundgebung auf dem Römer stattgefunden.