Deutsche wegen HTS-Unterstützung in Untersuchungshaft

Eine Deutsche aus dem hessischen Hochtaunuskreis ist wegen mutmaßlicher Unterstützung des dschihadistischen Milizbündnisses „Haiat Tahrir al-Scham“ verhaftet worden.

Eine Deutsche aus dem hessischen Hochtaunuskreis ist wegen mutmaßlicher Unterstützung des dschihadistischen Milizbündnisses Haiat Tahrir al-Scham (HTS) verhaftet worden. Die Wohnung von Kira K. sei am Freitagmorgen durchsucht worden, teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit. Ein Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs habe einen Haftbefehl gegen sie erlassen und in Vollzug gesetzt.

Kira K. soll im Juli vergangenen Jahres zusammen mit ihrem nach islamischem Ritus angetrauten Ehemann in die Türkei gereist sein, um ihn zu bestärken, sich in Syrien der Terrorgruppe HTS anzuschließen. Das habe er auch getan, erklärte die Bundesanwaltschaft. K. habe ihm mindestens 5.000 Euro gegeben und die Flugtickets gekauft. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland soll sie dem Ehemann noch einmal 1.500 Euro geschickt haben, um ihm seine Tätigkeiten für HTS weiter zu ermöglichen.

Zum Alter der Beschuldigten machte die Bundesanwaltschaft keine Angaben. In der Mitteilung heißt es aber, sie werde dringend verdächtigt, „als Heranwachsende eine ausländische terroristische Vereinigung unterstützt zu haben“.

HTS

Bei dem Milizbündnis Haiat Tahrir al-Scham (dt. „Komitee zur Befreiung der Levante“), das Syriens nordwestliche Provinz Idlib besetzt, handelt es sich um einen 2017 erfolgten Zusammenschluss verschiedener Gruppierungen extremistisch-islamistischer Ausrichtung. Es wird von der früheren Al-Nusra-Front dominiert, die sich als Al-Qaida-Vertretung in Syrien bezeichnet. Obwohl HTS und ihr Anführer Abu Muhammad al-Dschaulani vom UN-Sicherheitsrat als „terroristisch” gelistet sind, bestehen zwischen ihnen und der Türkei, der von Ankara geführten „Syrischen Opposition“ ETILAF, Saudi-Arabien, Jordanien und westlichen Staaten wie den USA enge Beziehungen.